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WORÜBER WIR INFORMIEREN​ WOLLEN

​ZUKUNFTSWERK BLOG

Die glorreichen Sieben: 7 Gründe, warum es sich lohnt, freiwillig einen Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen

12/9/2023

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Credits: Firmbee.com; Unsplash
​Die Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ESRS (European Sustainability Reporting Standards) im Rahmen der CSRD wurden im Juli 2023 von der EU-Kommission angenommen, die Fristen sowie Bedingungen für eine Berichtspflicht sind bekannt.*

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Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind veröffentlicht

25/8/2023

 
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Die EU-Kommission hat im Juli 2023 die Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ESRS (European Sustainability Reporting Standards) veröffentlicht. Die verbindlichen Anforderungen für Nachhaltigkeitsberichte stehen damit fest und stehen auf den Seiten der EU-Kommission auch in deutscher Sprache zum Download bereit.
Nachhaltigkeitsberichte schreiben wir für und mit unseren Kunden und Kundinnen natürlich nach den neuesten Standards und beraten individuell, welche Berichtsform - ob GRI, DNK, Gemeinwohlbilanz usw. - am besten geeignet ist. 

Foto: uns
plash.com/Guillaume Perigois

Klimaneutral-Label auf dem Prüfstand

3/8/2023

 
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Über den aktuellen juristischen Stand zur Nutzung des klimaneutral-Labels in Deutschland, die Green Claims Initiative der EU und den Wert von Klimaschutzprojekten. Eine Zusammenfassung unseres aktuellen Zukunftswerk-Podcasts "Das Ende der Klimaneutralität?" mit einem Interview mit unserem Vorstand, Jurist und Nachhaltigkeitsberater Alexander Rossner.

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Interview mit Christian Strohmeier von egoFM

26/7/2023

 
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Wir haben großartige Kunden, für die wir auf die eine oder andere Weise arbeiten dürfen. Diese stellen wir gerne in unregelmäßigen Abständen vor. Zu diesen gehört auch der Radio- und Streaming Sender egoFM aus München. Was Radio mit Nachhaltigkeit zu tun hat, lassen wir uns von Geschäftsführer Christian Strohmeier erklären:

Lieber Christian, egoFM hat eine GWÖ-Bilanz, setzt auf Klimaneutralität und engagiert sich für nachhaltigen Journalismus. Wie kam es dazu? 
 Als Medienunternehmen hat man eine besondere Verantwortung für die Gesellschaft, denn Medien versorgen die Menschen mit Informationen. Wenn sie sich mit hochwertigen News auseinandersetzen, dann können sie verantwortungsvoll am politischen Diskurs teilnehmen. Wenn es lediglich Zugang zu fake news oder alternative facts gibt oder man sogar direkter Manipulation ausgesetzt wird, dann kann kein selbstbestimmter politischer Diskurs mehr stattfinden und die Demokratie leidet darunter. Die Versorgung der Gesellschaft mit hochwertigen Informationen ist vergleichbar mit der Gewährleistung von sauberem Wasser. Bekommt die Gesellschaft verunreinigtes Wasser, dann wird sie krank.
Ich habe schon einmal eine Gemeinwohlbilanz für eine Unternehmen im sozialen Bereich gemacht und gesehen, welche wichtigen Impulse für ein Unternehmen bei diesem Prozess gehoben werden. Diese wollte ich für den Sender egoFM ebenfalls nutzbar machen und habe darüber hinaus bei meinen KollegInnen und dem Hauptgesellschafter diesbezüglich offene Türen eingerannt. 

Inhalte rund um Nachhaltigkeit werden gerne von Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern für das eigene Publikum aufgegriffen. Die Medienbranche im Allgemeinen erscheint mir allerdings nicht besonders enkeltauglich. Welche Auswirkungen hat Eure klare Positionierung auf Eure Werbekunden und insbesondere auf Eure Hörer und Hörerinnen?
Es stimmt: Bis dato haben sich nur eine Handvoll Medienunternehmen mit Nachhaltigkeit für das eigene Unternehmen auseinandergesetzt. Wir wollten bei egoFM das Thema nicht mehr nur in der Berichterstattung aufgreifen, sondern auch bei uns selbst aktiv werden. Deswegen haben wir diese Prozesse gestartet und wie ich meine, als Medienunternehmen dadurch noch mehr Authentizität erreichen können. Den HörerInnen von egoFM hat das sehr gefallen! Wir wissen aus einer Umfrage, dass wir beim Thema Nachhaltigkeit fast so hohe Zustimmungsraten haben wie bei unserem Leib- und Seelen-Thema Musik. Ein sehr positiver Seiteneffekt war dann auch noch, dass wir kundenseitig ganz neue Zielgruppen für egoFM erschließen konnten, nämlich Unternehmen, die selbst ebenfalls einen nachhaltigen Ansatz haben und auf der Suche nach Partnern sind, die klimaneutrale Werbung ausstrahlen können.

Die Gemeinwohl-Bilanz 2020 zeigt die besonderen Stärken. So hat Euer Sender einen hohen Wert beim Thema „Menschenwürde am Arbeitsplatz“ erreicht. Wo möchtet Ihr Euch bis zur nächsten Bilanz verbessern?
Beim Radio allgemein, aber insbesondere bei egoFM arbeiten viele Überzeugungstäter. Für diese Menschen haben wir sehr gute Arbeitsbedingungen geschaffen. Wir haben gerade die 2. Bilanzierung hinter uns gebracht und es zeigt sich, dass wir noch mehr an unserer Lieferkette arbeiten können. Denn hier lässt sich noch einiges verbessern. Im Besonderen sind das bei uns die Dienstleister, bei denen wir unser Signal einspeisen und über die wir das Weiterverbreiten, also Infrastruktur- und Sendeunternehmen. Über den Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern sind wir mit einigen dieser Unternehmen im Gespräch. Eines hat schon angekündigt, klimaneutral zu arbeiten.

Wirtschaft und Nachhaltigkeit scheinen sich in so manchen Punkten auszuschließen, gemäß dem Motto „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ Was müsste sich Deiner Meinung nach ändern, um das Ziel einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft zu erreichen?
In der GWÖ legt man Maßstäbe für das unternehmerische Handeln an, die im Grunde genommen aus dem ganz alltäglichen, zwischenmenschlichen Miteinander resultieren. Jeder Mensch kennt diese Werte und bei Freunden und Familie spielen diese für jede Person eine wichtige Rolle. Es wird Zeit, dass wir uns auch im Business auf diese Grundpfeiler konzentrieren und nicht mehr hinnehmen, dass allzu viel unter dem Diktat der Gewinnorientierung steht.
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„Future Soils“  - Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz in Brandenburg

22/5/2023

 
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Foto von Kai Pilger auf Unsplash
Durch den freiwilligen Emissionshandel können Unternehmen und Kommunen ihre nicht vermeidbaren Treibhausgase ausgleichen. Hierzu gibt es meist in den Ländern des globalen Südens Klimaschutzprojekte, zum Beispiel für den Schutz und Erhalt von Wäldern. Seit Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens setzen sich die Signatarstaaten und immer mehr Unternehmen ambitioniertere Klimaschutzziele. In diesem Kontext sucht und unternimmt die everi GmbH Projekte, die zusätzliche Emissionsreduktionen generieren und somit zum Erreichen der Klimaschutzziele von Unternehmen und Ländern innerhalb Europas beitragen.  Projektentwickler Wolfgang Brückner von everi und Zukunftswerk haben sich zusammengetan, um in Brandenburg ein erstes Vorhaben zu realisieren.
 
Zukunftswerk: Herr Brückner, um welche Art von Klimaschutzprojekt handelt es sich in Brandenburg und wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Wolfgang Brückner: Im Falle unseres „Future Soils“ Projektes geht es um den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit in einem Gebiet Deutschlands, welches zunehmend unter den Folgen des Klimawandels leidet. Lange Trockenperioden und Hitzewellen setzen der Landwirtschaft in der Gegend besonders zu, da es sich in der Region um sehr sandige, und damit sehr wasserdurchlässige Böden handelt. Zusammen mit unserem Pilotbetrieb in Brandenburg ist es unser Ziel, über Maßnahmen aus dem Bereich der regenerativen Landwirtschaft den Humusanteil des Bodens sukzessive zu erhöhen und damit die nachhaltige landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Flächen sicher zu stellen. Da Humus zu einem großen Maße aus Kohlenstoff, das aus dem CO2-der Umgebungsluft entnommen wird, besteht, gilt Humus als CO2-Senke, die wir über das Projekt gezielt fördern wollen. Anhand wissenschaftlicher Methodologien rechnen wir dann den im Boden gemessen Kohlenstoff in CO2-Zertfikate um, die dann im freiwilligen Emissionsmarkt vertrieben werden und die eingesetzten Maßnahmen finanzieren sollen. 

Zukunftswerk: Das Besondere an unserem Projekt ist, dass wir über die Einlagerung von Kohlenstoff hinausgehen und über das Zertifikat vor allem auch eine bodenschonende Bodenbearbeitung sowie die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und -biodiversität mitfinanziert werden. Neben globalem Klimaschutz werden im Rahmen unseres Projektes somit wichtige Beiträge für die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft und unserer ländlichen Regionen geleistet.

Wolfgang Brückner: Die Zusammenarbeit mit Zukunftswerk entstand aus dem gemeinsamen Wunsch, zertifizierte und qualitativ hochwertige Klimaschutzprojekte in unserer Gegend zu entwickeln und umzusetzen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Erfahrungen aus den etablierten internationalen Kohlenstoffmärkten auch in unserer Region anzuwenden und unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, regional aktiv zu werden ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen. 
 
Zukunftswerk: Internationale Projekte werden zertifiziert. Ist das bei europäischen Klimaschutzprojekten auch der Fall und welche Schritte sind nötig, bis die ersten Zertifikate zur Verfügung stehen?

Wolfgang Brückner: Diese Zertifizierung ist für die Qualitätssicherung der CO2-Einsparungen von großer Bedeutung. Deswegen haben wir uns entschieden, unser Projekt unter Anwendung der Regeln des führenden internationalen Standards für internationalen Klimaschutz (VERRA) zu entwickeln. Zum einen begleiten wir unseren Projektpartner eng und stimmen die umgesetzten Maßnahmen ab. Zum anderen folgen wir strikten wissenschaftlichen Kriterien, um eine möglichst genaue Messung der Kohlenstoff-Einlagerung zu generieren. Darüber hinaus stellen wir sicher, dass nicht alle ausschüttbaren Zertifikate auch zum CO2-Ausgleich genutzt werden, sondern geben diese in einen Sicherheitspuffer, um die Langfristigkeit (Permanenz) der zur Kompensation genutzten Zertifikate zu gewährleisten. Letztlich durchlaufen wir einen rigorosen, wiederkehrenden Verifizierungs- und Auditierungsprozess, um zu garantieren, dass unsere CO2-Zertifikate immer gemäß der wissenschaftlichen und durch den Standard vorgegebenen Maßgaben realisiert werden. Zwischen Projektbeginn und Ausschüttung der ersten Zertifikate können bis zu 5 Jahren liegen. 
 
Zukunftswerk: Bis vor kurzem waren Klimaschutzprojekte nur in sich entwickelnden Ländern möglich. Was sind Ihrer Meinung nach die Auswirkungen, wenn diese nun auch auf europäischem Boden realisierbar sind?

Wolfgang Brückner: Einige unserer Kunden legen besonderen Wert auf einen regionalen Bezug und eine räumliche Nähe zum Projekt. Das Engagement in einem solchen Vorhaben ist für sie leichter vermittelbar, auch wenn die Kosten lokaler Aktivitäten die internationaler Projekte häufig übersteigen. Über ein Angebot in der Region wollen wir diese Kunden bedienen und ihnen so die Möglichkeit geben, qualitativ hochwertige Klimaschutzprojekte zu unterstützen. Dass diese auch zur Zielerreichung der Klimaschutzziele der europäischen Länder im Rahmen der Zusagen zum Pariser Klimaschutzabkommen beitragen können, ist dabei natürlich ein willkommener Effekt.
 
Zukunftswerk: Brandenburg ist das erste gemeinsame Vorhaben in Deutschland. Welche weiteren Projekte möchten Sie in Deutschland auf die Beine stellen?

Wolfgang Brückner: Aktuell fokussieren wir uns sehr auf Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft, da wir durch die veränderten Klimabedingungen hier einen großen Handlungsbedarf sehen. Wir streben an, diese in weiteren Teilen Deutschlands und darüber hinaus umzusetzen.

Aktion Zukunft+ - Landkreis München kombiniert regionalen und internationalen Klimaschutz

15/5/2023

 
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Klimaschutzprojekte im Landkreis München und weltweit gemeinschaftlich finanzieren: Das ist das Ziel der Aktion Zukunft+, die vom Landkreis München in Kooperation mit der Energieagentur Ebersberg-München initiiert wurde und im Frühjahr 2023 startet. Wir haben uns mit Dr. Julia Huber von der Energieagentur unterhalten, was es mit dem Projekt auf sich hat.

Zukunftswerk: Liebe Julia, kannst Du uns das Projekt Zukunft+ in ein paar Sätzen beschreiben?

Julia Huber: Die Aktion Zukunft+ ist ein Werkzeug, um den Klimaschutz im Landkreis München und weltweit gemeinschaftlich mittels Spenden-Crowdfunding zu finanzieren. Bürgerinnen und Bürger, genauso wie Unternehmen, Organisationen und Kommunen, können sich mit einer Spende für Klimaschutzprojekte einsetzen und zeitgleich ihren CO2-Fußabdruck ausgleichen. Das geschieht durch den Erwerb von sogenannten Zukunft+ Zertifikaten für je 20 €. Dabei fließen die Gelder, nach dem Abzug eines Verwaltungsanteils, zu gleichen Anteilen in Projekte des Landkreises und in Projekte des globalen Südens. Klimaschutzprojekte im globalen Süden werden durch verifizierte Emissionsminderungszertifikate, sogenannte CO₂-Zertifikate, finanziert, wodurch auch eine Kompensation der eigenen, unvermeidbaren Restemissionen mittels Zukunft+ Zertifikaten möglich ist. 

Zukunftswerk: Die Bürgerinnen und Bürger haben sicherlich die unterschiedlichsten Wünsche, wie ihr Geld im Projekt Zukunft+ eingesetzt werden sollte. Gibt es hier ein Mitspracherecht?

Julia Huber: Das gibt es definitiv. Spender:innen entscheiden selbst, in welche Projekte ihre Spende fließen soll und welchen Herzensprojekten sie damit zur Umsetzung verhelfen. Man kann sich auf der Homepage über die Projekte und ihre Klimaschutzwirkung sowie deren Zusatznutzen für andere Bereiche der Nachhaltigkeit informieren. 
Bei den globalen Projekten können drei Förderschwerpunkte ausgewählt werden: Erneuerbare Energien, Wald und Projekte in und mit der Bevölkerung. Dahinter stecken dann verschiedene zertifizierte Projekte des freiwilligen Emissionsmarkts, die ebenfalls auf der Homepage beschrieben werden. 
Bei den lokalen Projekten möchten wir ein Portfolio anbieten, das verschiedene Bereiche abdeckt, etwa innovative Energietechnologien, neue Mobilitätsmodelle oder fortschrittliche Ansätze für die Land- und Forstwirtschaft. Aber auch Projekte für eine nachhaltige Bildung können gefördert werden, sofern eine CO2-Reduktion durch die geförderte Maßnahme quantifiziert werden kann. Die Energieagentur selbst entwickelt dabei mit möglichen Umsetzer:innen Projekte. Wir hoffen aber vor allem auf viele Ideen und Vorschläge aus der Öffentlichkeit. Denn besonders an der Aktion Zukunft+ ist auch, dass die Kommunen des Landkreises sowie Organisationen, Unternehmen und private Initiativen ihre Klimaschutzprojekte, denen eine nötige Finanzierung fehlt, für das Spenden-Crowdfunding einreichen können. 

Zukunftswerk: Hier gibt es sicherlich ein paar Zweifler:innen, ob das Geld bei den internationalen Projekten ankommt. Wer stellt sicher, dass das Geld seinen Bestimmungsort erreicht und vernünftig eingesetzt wird?

Julia Huber: Wir kaufen nur zertifizierte CO2-Zertifikate bei vertrauenswürdigen und etablierten Dienstleistern, wie dem Zukunftswerk ein. Für den eigentlichen Erfolg der Klimaschutzprojekte sind dann zum einen die Projektumsetzer:innen verantwortlich. Zum anderen bietet auch der Standard, unter dem das Projekt zertifiziert ist, eine Garantie. Um die entsprechenden Zertifizierungen zu erhalten, müssen die Initiator:innen bei der entsprechenden Zertifizierungsstelle, z. B. Gold Standard oder Verra, umfangreiche Unterlagen einreichen, die daraufhin von externen Dritten, wie z. B. dem TÜV, geprüft werden. Grundsätzlich kaufen wir auch nur Zertifikate, die verifiziert wurden, bzw. die CO2-Einsparung bereits belegbar erfolgt ist. 

Zukunftswerk: Können Unternehmen sich Projekt Zukunft+ beteiligen?

Julia Huber: Unternehmen können sich beteiligen, indem Sie das Zukunft+ Zertifikat erwerben. Unternehmen müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Sie müssen den Prinzipien des UN Global Compact zustimmen und dürfen nicht in bestimmten Geschäftsbereichen direkt involviert sein, etwa der Rüstungs- oder Atomindustrie. 
Die Höhe des Beitrags kann beispielsweise an der Höhe der vom Unternehmen jährlich ausgestoßenen Treibhausgasemissionen ausgerichtet werden und diese damit kompensieren. Ein Zukunft+ Zertifikat steht durch das hinterlegte CO₂-Zertifikat aus den internationalen Projekten für eine Tonne eingespartem CO₂. Ganz wichtig dabei ist, dass die CO₂-Kompensation allein nicht ausreichend ist, um das Problem des Klimawandels zu lösen. Deshalb sollten nur die nicht vermeidbaren Emissionen für den Ausgleich durch Zukunft+ Zertifikate infrage kommen. Unsere Leitlinie lautet: Vermeiden, reduzieren und erst dann kompensieren. 
Zuletzt können auch Unternehmen Projekte einreichen, wenn das Vorhaben nicht wirtschaftlich bzw. die finanzielle Zusätzlichkeit garantiert ist. 

Zukunftswerk: Die Energieagentur Ebersberg-München ist Kooperationspartner des Projekts. Was wäre Dein Wunsch für die Zukunft des Klimaschutz im Landkreis München?

Julia Huber: Ziel des Landkreises ist, die Pro-Kopf-Emissionen bezogen auf das Jahr 2010 bis 2030 um 54 % zu reduzieren. Und das durch die Förderung Erneuerbarer Energien, durch mehr Effizienz und Suffizienz. Ich wünsche mir, dass wir alle dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Dabei sind eben auch alle gefragt: Die Kommunen, die Unternehmen, die Organisationen und die Privatpersonen. Die Energieagentur setzt sich durch ihre vielfältigen Tätigkeiten, wie der Beratung und Entwicklung von Lösungen, für die Energiewende im Landkreis ein. Und auch die Aktion Zukunft+ bietet eine Möglichkeit zur dringend nötigen Beteiligung am Klimaschutz. Und das eben nicht nur, indem Restemissionen durch Zukunft+ Zertifikate ausgeglichen werden – sondern eben auch durch das Voranbringen von Maßnahmen, die den eigenen CO₂-Fußabdruck so weit wie möglich reduzieren. Die Aktion Zukunft+ kann da meiner Meinung nach auf verschiedenen Ebenen viel erreichen: Zum einen kann jeder aktiv werden und Ideen einreichen, die die Zukunft klimafreundlicher machen und auch noch bei einem selbst zu Hause erlebbar sind. Das kann auch Nachahmer:innen motivieren. Diese Projekte sind zudem gemeinschaftlich finanziert. Das schafft das Bewusstsein und die Motivation, dass man im Kollektiv auch mit einem kleinen Spendenbeitrag viel bewirken kann. Und die Aktion Zukunft+ möchte explizit auch Bildungsprojekte fördern bzw. Projekte, die auf die Verhaltensänderung von Menschen abzielen, indem sie Bewusstsein für klimafreundliches Handeln schaffen. So sollen auch Menschen erreicht werden, die vielleicht noch nicht so viele Berührungspunkte mit aktivem Klimaschutz und möglichen Maßnahmen hatten.

Kooperation mit der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau

15/5/2023

 
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Im Zuge des Pariser Abkommens 2015 beschloss die Europäische Union im Jahre 2021, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden. Neben dem Einsatz von erneuerbaren Energiequellen und der Steigerung der Energieeffizienz, ist die Minderung von Treibhausgasen die wohl signifikanteste Maßnahme zur Erreichung des Klimaziels und bedeutet dabei nicht nur eine Reduktion von 80-95%, sondern Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen. Ein hoch gesteckter, aber notwendiger Beschluss, den wir von Zukunftswerk stützen möchten.

In Zusammenarbeit mit der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau ermöglichen wir unseren Kunden die regionale Förderung von Klimazielen, die sowohl internationalen Standards folgt als auch Klimaschutz in unserer Heimat unterstützt.

Im Rahmen unseres Programms KLIMAZIELE+ können Sie den Kauf deses Emissionsrechts mit einem von Ihnen zu bestimmenden Aufpreis für die Privatwaldgemeinschaft Oberammergau verbinden, die damit Pflanzungen zur Wiederbewaldung von Kalamitätsflächen durchführt. Somit werden sowohl nachhaltige, regionale als auch internationale Projekte gefördert. Die Faustregel: Je 10 Euro finanzieren einen Baum und dessen Pflege.

Die mit dem PEFC-Gütesiegel ausgezeichnete Privatwaldgemeinschaft Oberammergau hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Waldwirtschaft zu betreiben. „Schlag nur so viel Holz, wie nachwachsen kann!“ – diese Maxime formulierte schon vor gut 300 Jahren der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz. Er gilt heute als Begründer des Nachhaltigkeitsbegriffes, da er erkannte, dass sich der Wald zwar immer wieder regeneriert, aber nur dann langfristig als Ressource erhalten bleibt, wenn man ihn schonend behandelt und systematisch nutzt.

Fast die Hälfte der Waldflächen der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau ist ausgewiesener Schutzwald nach dem Bayerischen Waldgesetz. Somit stehen die Mitglieder der Gemeinschaft bis heute in der Verantwortung für Hochwasser– und Lawinenschutz in der Region. Durch Pflanzungen wird die Erholungs-, Nutz- und Schutzfunktion des Waldes erhalten. Unter der Schutzfunktion versteht man beispielsweise den Boden-, Wasser-, Klima- und Emissionsschutz. Bewaldete und bepflanzte Hänge bieten durch das wachsende Wurzelwerk der Bäume Schutz vor Erosion und die kräftigen Baumstämme bewahren die Bevölkerung vor Ort vor Lawinen und Steinschlag. In 2023 ist die Pflanzung von rund 25.000 Bäumen auf 10 Hektar geplant. 

Die Wälder der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau sind ein kostbarer, wertvoller und artenreicher Naturraum. Sie werden in einer 150 Jahre dauernden Tradition fachmännisch betreut und sind damit der Inbegriff nachhaltigen Wirtschaftens. 

​Die Idee des Programms KLIMAZIELE+ beruht deshalb auf dem Gedanken, die Tätigkeit der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau durch Unternehmen zu unterstützen, die sich nachhaltig engagieren, die Klimaziele fördern möchten und hierfür nach lokalen Projekten suchen. 

(BS/AR)

Klimastrategien für Kommunen

28/3/2023

 
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In Berlin wurde Ende März via Volksentscheid darüber abgestimmt, ob das Ziel der städtischen Klimaneutralität bis 2045 auf das Jahr 2030 geändert wird. Leider konnte keine Mehrheit erreicht werden. Aus diesem gegebenen Anlass beschreiben wir in diesem Beitrag, was es bedeutet, großflächiger zu denken und dabei in jedem Fall das Einbetten einer Klimastrategie in Kreise, Gemeinden und Städte in Betracht zu ziehen. 

Klimaschutz vs. Klimaanpassung
Die Klimastrategie teilt sich in den Klimaschutz sowie die -anpassung an die bereits unvermeidbaren Folgen des Klimawandels. Beide Verfahren ergänzen sich zu dem, was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt. 
Die Klimaanpassung bezieht sich beispielsweise auf unseren Umgang mit dem „Urban Heat Island Effect“, der in städtischen Ballungsräumen im Zuge von Hitzewellen in den Sommermonaten sowohl auf ökologischer, demographischer als auch sozioökonomischer Ebene verheerende Probleme mit sich bringen kann. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, jedoch tragen die wesentliche Schuld die Bodenversiegelung, dichte Bebauung, ein hohes Verkehrsaufkommen, und die Verdrängung von Grünflächen und Gewässern. Im Sinne der Klimaadaption kann daher zum Beispiel die Vorkehrung der Entsiegelung und Begrünung ergriffen werden.
Der Klimaschutz hingegen besteht aus den Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und zur Reduktion von THG Emissionen. Zur Einhaltung des Pariser Abkommens und der Klimaschutzziele der Regierung müssen Konzepte auf lokaler Ebene umgesetzt werden. Zudem sind Städte und Siedlungen für 70% der CO2-Emissionen verantwortlich. Der kommunale Klimaschutz ist demnach elementar.

Doch wie geht man am besten vor?
Am Anfang einer jeden Klimaschutzstrategie steht die Bestandsaufnahme, in der ermittelt wird, wie viele Tonnen CO2-Äquivalente durch die Ortschaft oder Stadt in einem bestimmten Jahr, dem sog. Basisjahr, verursacht wurden. Eine CO2-Bilanz dient im ersten Schritt der Ermittlung des Ist-Zustandes und ist ein absolutes Muss, auf dessen Grundlage Handlungsfelder sowie Emissionsreduktionspotentiale identifiziert und konkrete Ziele gesetzt werden können. Ist ein Vorhaben skizziert, muss dieses auf Umsetzbarkeit, Kosten, Kompatiblität und Effektivität sowie auf mögliche Risiken evaluiert werden. Dabei sind die Maßnahmen mit dem größten Effekt, der höchsten Umsetzbarkeit, dem geringsten politischen Widerstand, dem höchsten Cost-Benefit sowie den wenigsten negativen Folgen zu bevorzugen. Leider kann hier nicht immer die optimale Lösung gefunden werden und häufig zeigt sich die Politik als unflexibel. 
Ferner sollte die CO2-Bilanz am besten jährlich wiederholt werden und bildet sowohl die Datengrundlage als auch den zentralen Kontrollmechanismus. Jedoch ist ein Drei-Jahres-Zyklus auch mehr als üblich (siehe BISKO-Standard). Tendeziell gilt es, sich entweder relative oder/und absolute sowie Zwischenziele zu setzen. Ein absolutes wäre z.B. Klimaneutralität bis 2045, hingegen ein relatives Ziel wäre 80% weniger Emissionen bis 2045. 

Was wird in der CO2-Bilanz berechnet? 
Die Bezeichnung der CO2-Bilanz ist häufig irreführend, da natürlich alle relevanten Treibhausgase in die Berechnung inkludiert werden. Darunter fallen  z.B. auch Methan (CH4)., Lachgas (N20) sowie Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Zusammengefasst werden die verschiedenen Emissionsmengen dann unter der Einheit CO2-Äquivalente, wobei die ausgestoßene Menge eines jeden Gases mit dessen Global Warming Potential multipliziert wird. 

Welcher Standard wird für die Bilanzierung verwendet?
Hinsichtlich der Berechnung von CO2-Äquivalenten für Kommunen verlangen beide gängigen Standards (Bilanzierungs-Systematik Kommunal, kurz BISKO & Global Protocol for Community-Scale Greenhouse Gas Inventories, kurz GPC) eine endenergiebasierte Territorialbilanz und laufen demzufolge nach dem Verursacherprinzip. Das bedeutet, dass alle Emissionen, die durch Aktivitäten innerhalb der administrativen Grenzen der Kommune verursacht werden, zu bilanzieren sind ⎼ auch wenn die Emissionen außerhalb der administrativen Grenzen entstehen. Dabei wird das GPC des GHG-Protocols als weltweit unangefochtener Bilanzierungsstandard erachtet. Große europäische Städte wie London, Amsterdam, Madrid, aber auch kleinere Städte nutzten in der Vergangenheit das GPC.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Bilanz nach GPC umfangreicher, aber auch komplexer ist, öfter aktualisiert wird und mehr unterstützende Materialien liefert.

Und was sagt Zukunftswerk?
Steven Reich, Nachhaltigkeitsberater und CO2-Bilanzierungs-Experte bei Zukunftswerk, empfiehlt: 
„Desto größer die Einwohnerzahl, oder desto wichtiger die Industrie, Forst- oder Landwirtschaft, umso sinnvoller wird es, den extra Aufwand in die Hand zu nehmen und nach GPC zu bilanzieren. Für kleine Gemeinden mit weniger Ressourcen kann die Bilanzierung nach BISKO aber schon genügend Arbeitsaufwand schaffen. Vielleicht muss man sich auch gar nicht entscheiden, da das GPC alles beinhaltet, was man für die BISKO braucht. Die minimalen methodischen Unterschiede, können zudem leicht angepasst werden. Es wäre demnach möglich, nach beiden Standards zu bilanzieren und so die klaren Vorteile des BISKO bei der Datenerhebung mit den klaren Vorteilen des GPC in der Erkenntnisrelevanz zu vereinen.“
Es wird ja gesagt, dass der*die Einzelne bereits viel gegen das sich verändernde Klima unternehmen kann und die Auswirkung nachhaltigen Handels des Individuums schon hilfreich ist. Das stimmt eben nur zum Teil, befinden wir uns doch in Form unserer Wohnorte und Lebensräume in Ballungszentren: Hier gilt es auch als Gemeinschaft zu agieren und an einem Strang zu ziehen. Eine kommunale Klimastrategie ist daher mehr als sinnvoll, um sich gemeinschaftlich mit den Themen Klimaschutz sowie -anpassung auseinander zu setzen und den Lebensraum aller unter vielfältigen Aspekten nachhaltiger zu gestalten.

Klimaneutral durch den Borkenkäfer - Interview mit Sven Bernhard von der Westerwald-Brauerei

21/3/2023

 
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Die letzten Jahre haben in deutlicher Weise gezeigt, dass der Klimawandel voran schreitet. Die Auswirkungen sind nicht nur in den Alpen oder in der fernen Arktis zu sehen. Die Dürre in Frankreich oder ein immer noch nicht ganz gefüllter Gardasee zeigen: Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Ein Unternehmen, welches sich hier seiner Verantwortung stellt, ist die Westerwald-Brauerei aus dem rheinland-pfälzischen Hachenburg. Wir haben uns mit Sven Bernhard unterhalten:

Zukunftswerk: Herr Bernhard, Bier und Klimaschutz sind zwei Begriffe, die selten miteinander in Verbindung gebracht werden. Welche Gründe gab es, sich mit den Treibhausgas-Emissionen der Brauerei zu befassen und was waren die wichtigsten Erkenntnisse?

Sven Bernhard: Ein starker Auslöser für uns in der Westerwald-Brauerei war das Waldsterben in unserer Heimat, verursacht durch die Borkenkäfer-Plage. Hier wurde der gesamten Bevölkerung im Westerwald wirklich bildlich klar gemacht, dass der Planet leidet und es so nicht mehr weitergehen kann.

Wir haben bereits im Jahr 2018 das Ziel formuliert, 2030 komplett CO2-neutral ohne Kompensation zu produzieren. Nachdem durch Covid 19 sowie die Borkenkäfer-Plage diese Thematik nochmals verstärkt in den Fokus gerückt und auch von der Politik vorangetrieben wurde, haben wir uns schon 2020 dazu entschlossen, eine Klimabilanz aufzustellen und somit aktiv unsere CO2-Emissionen zu erfassen.

Unsere wichtigste Erkenntnis hierbei war, dass sich viele Unternehmen auf Kleinigkeiten konzentriert haben, anstatt auf die wirklichen Treiber und Verursacher von CO2. Transporte und Dienstleistungen machen in unserer Brauerei nur einen kleinen Teil aus, da wir in der Produktion durch unsere Rohstoffe und den Energieeinsatz den höchsten Ressourceneinsatz haben. Durch die transparente Erfassung konnten wir so sehr gut sehen, wo die meisten Emissionen anfangen und auch dort bereits gute Erfolge durch Investitionen und weitere Maßnahmen erzielen.

Weitere Informationen

Unsere neue Mitarbeiterin: Wortakrobatin Brunella Seidl

22/2/2023

 
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Beim Zukunftswerk treffen unterschiedlichste Menschen aufeinander, um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Verschiedene Talente und Expertisen kommen hier zum Einsatz. Eine dieser Begabungen ist es, die richtigen Worte zu finden. Das kann Brunella Seidl besonders gut und schreibt bei uns die Nachhaltigkeitsberichte. Wer sie ist und wie sie zu uns gekommen ist, steht im Interview.

Weitere Informationen
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    Autoren

    Hier bloggen Brunella Seidl (BS), Katrin Tremmel (KT), Alexander Rossner (AR) und Veronika Peschke (VP) über Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit, Berichterstattung und Klimaschutz, über Internes und Interessantes zu unseren Kunden und Partnern.

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