Nachhaltigkeit in der Immobilienvermietung: Interview mit Jisho Lang

Matthias Reichhart
vor 5 Monaten3 min. Lesezeit

Wir haben das Privileg, großartige Unternehmerinnen und Unternehmer zu unseren Kunden zählen zu dürfen. Dazu gehört LANG LANG LANG, die Fudo, Amrei, Jisho Lang GbR. Was es mit dem Namen des Unternehmens auf sich hat, in welchem Bereich die Firma tätig ist und warum Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit eine große Bedeutung haben – darüber haben wir uns mit Jisho Lang unterhalten.

Lang GbR; v.l.n.r. Fudo, Amrei, Jisho Lang

Herr Lang, LANG LANG LANG – wie kam Ihre Firma zu diesem ungewöhnlichen Namen und in welchem Bereich ist Ihr Unternehmen tätig?

Wir sind drei Geschwister und führen als 3er-Gespann das Unternehmen. Die eigentliche Firmierung Fudo, Amrei, Jisho Lang GbR fanden wir etwas sperrig – so hat sich der Name dann bei der Logofindung entwickelt.
Wir sind ein kleines Family-Office und arbeiten im Bereich Immobilienvermietung, -verwaltung und -entwicklung. Hier geht es ausschließlich um den eigenen Bestand. Das Thema Nachhaltigkeit und Unternehmenswerte ist uns sehr wichtig. So bauen wir langsam unser Portfolio auf. Dabei unterliegen wir keiner Spezialisierung in Wohnen oder Gewerbe, sondern sind hier sehr divers aufgestellt. Unser Portfolio umfasst die kleine Lagerfläche über unterschiedlichste Wohnformen bis zur hochpreisigen Gewerbevermietung. Der persönliche Kontakt zu jedem Mieter hat für uns oberste Priorität.

Sie haben Ihre CO2-Emissionen von uns berechnen lassen. Aus welchem Grund haben Sie sich für eine Emissionsbilanz entschieden? Ist die Berechnung von Treibhausgasen ein übliches Vorgehen im Bereich der privaten Projektentwicklung?

Wie wir alle wissen, trägt die Immobilien- bzw. Bauwirtschaft zu einem nicht unerheblichen Teil zum globalen CO2 Ausstoß bei. Wir wollten es für uns konkret machen. Wie hoch ist denn wirklich der Ausstoß eines jeden Objekts? Wie sieht unsere Unternehmensbilanz aus? Was heißt das? Für uns war der Schritt von einem grundsätzlich abstrakten Ohnmachtsgefühl in Bezug auf das große Thema Klima / Bau / Immobilien hin zu einer konkreten Analyse sehr wichtig. Die Auswertung hat uns dann simple Handlungsanweisungen an die Hand gegeben – das hatte etwas Selbstwirksames.

"Meines Erachtens ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung wichtig und das merkt man auch an Kleinigkeiten im Unternehmen."

Jisho Lang

Was waren für Sie die wichtigsten Erkenntnisse und welche Maßnahmen wurden umgesetzt, um die Emissionen zu senken?

Das Bauen und das Betreiben von Immobilien sind zwei grundverschiedene Aufgabenstellungen unter dem Gesichtspunkt der CO2 Bilanz. Hier den jeweiligen Blick mit seinen Partnern / Mietern zu schärfen, hat viel mit Kommunikation zu tun. Im Bau setzten wir inzwischen zunehmend auf zertifizierte Materialien, der Primärenergieträger wird sukzessive umgestellt und wir bauen unser erstes Gebäude nach DGNB Richtlinien. Den Mietern versuchen wir z.B. mit auf den Weg zu geben, u.a. einen grünen Stromvertrag abzuschließen. Wie gesagt, ein ständiger Austausch ist hier sehr entscheidend.

Wenn ich am Abend den Fernseher anschalte oder im Internet surfe – Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind für mich omnipräsente Themen. Es gibt wenig Möglichkeiten, dem zu entgehen. Was bedeuteten die Themen für Ihre Kolleginnen und Kollegen ganz persönlich?

Meines Erachtens ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung wichtig und das merkt man auch an Kleinigkeiten im Unternehmen. Inzwischen kommen z.B. quasi alle mit dem Rad oder den Öffis zur Arbeit. Trotzdem: Total gängeln sollte sich der Einzelne in unseren Augen nicht – hier sind wirklich und gerade im Bau die Politik und die Industrie gefragt. Dort liegt der eigentliche Hebel. Unsere Hoffnung ist, dass die sogenannte Baukrise frischen kräftigen Wind in die Sache bläst.