
Die Menschheit fährt mit Vollgas auf die Wand zu. "Das so etwas jetzt geschieht, in diesem Tempo, auf einem überbevölkerten Planeten, gleicht einem kollektiven Suizidversuch", sagte der international angesehene Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" zu dem Thema, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht annähernd ausreichende Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel zu bremsen.
Bereits vor über 150 Jahren erkannte der britischer Bergsteiger und Physikprofessor, John Tyndall, dass für den Anstieg der Welt-Temperatur das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) eine wichtige Rolle spielt. Zu seiner Zeit lag die Konzentration des Gases in der Atmosphäre bei ungefähr 280 ppm (Parts per Million) - und die 800.000 Jahre zuvor war sie nie höher als 300 ppm. Heute liegt sie fast 50 Prozent höher als zu Tyndalls Zeiten: Fast 412 ppm maß das Mauna Loa Observatorium im Mai 2018.
Die CO2-Messung in der Forschungsanlage auf Hawaii wurde 1958 auf Initiative von Charles David Keeling gestartet; nach ihm ist die "Keeling-Kurve" benannt, die in diesem Jahr somit ihren 60. Geburtstag feiert und unter Fachleuten als wichtigster Datensatz zu Umweltbelastungen betrachtet wird. Keeling konnte erstmals zeigen, dass der CO2-Anstieg durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Öl angetrieben wird; heute ist es wissenschaftlich erwiesen, dass dies der ausschlaggebende Faktor ist.
Trotzdem bläst beispielsweise Deutschland pro Kopf jährlich zehn Tonnen des Treibhausgases in die Atmosphäre, fünfmal so viel, wie maximal tolerierbar wäre, wenn das Klima nicht um mehr als zwei Grad wärmer werden soll. Hier stehen Politik und auch jeder einzelne Mensch mit seinem Verhalten in der Verantwortung: "Ja, wir müssen alle Kohlekraftwerke schließen, ja, Deutschland muss auf 100 Prozent erneuerbare Energien gehen, aber Sie und ich können von heute auf morgen beschließen, kein Fleisch mehr zu essen und keine Langstreckenflüge mehr zu machen", sagt Schellnhuber, der die Situation mit einem Kreuzfahrtschiff vergleicht: "Natürlich gibt es auch neben dieser Havarie Probleme: Das Essen in der dritten Klasse ist miserabel, die Matrosen werden ausgebeutet, die Musikkapelle spielt deutsche Schlager, aber wenn das Schiff untergeht, ist alles irrelevant. Wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, wenn wir das Schiff nicht über Wasser halten können, brauchen wir über Einkommensverteilung, Rassismus und guten Geschmack nicht mehr nachzudenken."
Die CO2-Messung in der Forschungsanlage auf Hawaii wurde 1958 auf Initiative von Charles David Keeling gestartet; nach ihm ist die "Keeling-Kurve" benannt, die in diesem Jahr somit ihren 60. Geburtstag feiert und unter Fachleuten als wichtigster Datensatz zu Umweltbelastungen betrachtet wird. Keeling konnte erstmals zeigen, dass der CO2-Anstieg durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Öl angetrieben wird; heute ist es wissenschaftlich erwiesen, dass dies der ausschlaggebende Faktor ist.
Trotzdem bläst beispielsweise Deutschland pro Kopf jährlich zehn Tonnen des Treibhausgases in die Atmosphäre, fünfmal so viel, wie maximal tolerierbar wäre, wenn das Klima nicht um mehr als zwei Grad wärmer werden soll. Hier stehen Politik und auch jeder einzelne Mensch mit seinem Verhalten in der Verantwortung: "Ja, wir müssen alle Kohlekraftwerke schließen, ja, Deutschland muss auf 100 Prozent erneuerbare Energien gehen, aber Sie und ich können von heute auf morgen beschließen, kein Fleisch mehr zu essen und keine Langstreckenflüge mehr zu machen", sagt Schellnhuber, der die Situation mit einem Kreuzfahrtschiff vergleicht: "Natürlich gibt es auch neben dieser Havarie Probleme: Das Essen in der dritten Klasse ist miserabel, die Matrosen werden ausgebeutet, die Musikkapelle spielt deutsche Schlager, aber wenn das Schiff untergeht, ist alles irrelevant. Wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, wenn wir das Schiff nicht über Wasser halten können, brauchen wir über Einkommensverteilung, Rassismus und guten Geschmack nicht mehr nachzudenken."