Mit seinem ersten Bericht über die „Grenzen des Wachstums“ stieß der CLUB OF ROME 1972 eine Debatte an, die im vierzigsten Jubiläumsjahr des berühmten Berichts aktueller ist denn je. Auch der gerade erschienene jüngste Bericht an den CLUB OF ROME „2052 – A Global Forecast for the Next Forty Years“ leistet dazu einen Beitrag. Wir belasten das Ökosystem Erde erheblich stärker als dauerhaft möglich ist – mit irreversiblen und dramatischen Folgen, heißt es in dem Bericht. Es gebe hierfür klare Signale der Natur und wissenschaftlich begründete Warnungen. Dennoch haben es die Industrienationen als die wesentlichen Verursacher bisher nicht geschafft, ihr Wirtschaftswachstum vom Naturverbrauch - also der nicht-erneuerbaren Nutzung der Natur - zu entkoppeln. Im Gegenteil, der Verbrauch steigt sogar.
Leider wird Wachstum vielfach immer noch als Selbstzweck angesehen und unkritisch mit Fortschritt und Lebensqualität identifiziert. Der damit faktisch verbundene Umwelt- und Ressourcenverbrauch wird ausgeblendet. Wie auch der CLUB OF ROME vertreten wir vom zukunftswerk die Meinung, dass Wachstum nicht zur Ideologie werden darf, sondern es den Menschen dienen soll. Wir müssen den Weg in eine Postwachstumsökonomie finden.
Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome hat dazu unter dem Titel „Wachstum? Ja bitte – aber 2.0“ sieben Thesen veröffentlicht, wie Wachstum künftig aussehen muss, damit es zukunftsfähig wird:
In diesem Sinne, packen wir es an!
Das gesamte Thesenpapier können Sie hier nachlesen.
(KT)
Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome hat dazu unter dem Titel „Wachstum? Ja bitte – aber 2.0“ sieben Thesen veröffentlicht, wie Wachstum künftig aussehen muss, damit es zukunftsfähig wird:
- Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung liegen bereits weit über den vertretbaren Grenzen. Daher gilt es, den absoluten Umweltverbrauch massiv zu reduzieren, um möglichst vielen Menschen eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen, ohne dass dies auf Kosten der Umwelt geschieht.
- Den Industrienationen kommt eine besondere Verantwortung zu. Unabhängig davon, was andere tun sollten wir in Deutschland engagiert auf Nachhaltigkeit setzen – aus Verantwortung, aber auch in der Erkenntnis, dass wir damit zugleich eine Blaupause schaffen, die unserer Wirtschaft zu Gute kommt.
- In den Entwicklungsländern ist weiteres materielles Wachstum unabdingbar. Wenn wir nicht wollen, dass die Menschen massenhaft dorthin gehen, wo der Wohlstand ist, muss man zulassen, dass sich Wohlstand weltweit entwickeln kann. Die reichen Länder müssen daher Wege für eine nachhaltige Wohlstandserzielung der armen Länder unterstützen.
- Zusammenarbeit und Leapfrogging: Deutschland muss dazu beitragen, dass unsere Fehler der Vergangenheit nicht von den aufstrebenden Ländern wiederholt werden. Darin liegen Chancen für gesellschaftliche Entwicklung, für die Umwelt und für die Wirtschaft.
- Wirtschaften nach dem Vorbild der Natur: Kreislaufwirtschaft: Politik und Wirtschaft sollten sich klar zur Kreislaufwirtschaft bekennen. Eine „Null Abfall“-Politik könnte als Leitbild für Unter nehmen ebenso dienen wie für Kommunen, als Orientierung für öffentliche Forschungsprogramme wie auch für die Mittelvergabe von Stiftungen. Denken und Wirtschaften in erneuerbaren Kreisläufen ermöglicht zukunftsgerichtete Innovationen, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und ist ein wichtiger Aspekt unternehmerischer Verantwortung.
- Marktmechanismen sind der wichtigste Hebel – sofern die Rahmenbedingungen richtig gesetzt sind: Umweltpolitische Maßnahmen sollten möglichst auf Wettbewerb und Marktmechanismen setzen, wie z.B. das Top-Runner-Modell, das Wettbewerb mit kontinuierlicher Verbesserung verbindet. Es gilt dabei, ein unbeirrtes Bemühen um internationale Übereinkünfte mit dem entschlossenen Voranschreiten bei nationalen oder europäischen Initiativen zu verbinden, damit die Preise die soziale und ökologische Wahrheit sagen.
- Positive Leitbilder für nachhaltige Lebensstile: Wir müssen unsere Konsumgüter überdenken. Denn Konsum ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um ein humanes und erfülltes Leben zu ermöglichen – für dieses Ziel kann Konsum nie Ersatz sein.
In diesem Sinne, packen wir es an!
Das gesamte Thesenpapier können Sie hier nachlesen.
(KT)