
Viele Klimaforscher beschäftigen sich derzeit mit der Frage, ob wir die globale Erwärmung noch rechtzeitig stoppen können?
Im Pariser Abkommen wurde, bildlich gesprochen, die Rettung der Welt vereinbart. Aber geht das überhaupt noch, und wie?
Bereits gut 1 °C globaler Erwärmung haben wir hinter uns. Um den Haltepunkt, auf den fast alle Staaten der Erde sich 2015 im Pariser Abkommen geeinigt haben: deutlich unter 2 °C, möglichst bei 1,5 °C zu erreichen, müssen Nullemissionen erreicht werden. Je rascher wir das schaffen, desto weniger Erwärmung wird es geben.
Im Pariser Abkommen wurde, bildlich gesprochen, die Rettung der Welt vereinbart. Aber geht das überhaupt noch, und wie?
Bereits gut 1 °C globaler Erwärmung haben wir hinter uns. Um den Haltepunkt, auf den fast alle Staaten der Erde sich 2015 im Pariser Abkommen geeinigt haben: deutlich unter 2 °C, möglichst bei 1,5 °C zu erreichen, müssen Nullemissionen erreicht werden. Je rascher wir das schaffen, desto weniger Erwärmung wird es geben.
Einen Fahrplan, wie die notwendige Dekarbonisierung der Wirtschaft bis 2050 erreicht werden kann, haben verschiedene Klimawissenschaftler (u.a. PIK-Direktor, Schellnhuber) kürzlich in einem Artikel in Sience dargelegt. Sie bringen das auf die einfache Formel ("carbon law"): ab 2020 müssen die fossilen Emissionen jedes Jahrzehnt halbiert werden. An dieser Faustformel kann jedes Land, jede Firma, jeder Haushalt seinen Fortschritt messen.
Hier folgt eine Auswahl von konkreten Maßnahmen aus dem Aufsatz:
Die Klimadiplomatin Christiana Figueres, treibende Kraft hinter dem Pariser Abkommen, stößt in ein ähnliches Horn. Sie hat gestern in London die Mission 2020 vorgestellt, mit 6 Meilensteinen in den Bereichen Energie, Verkehr, Industrie, Infrastruktur, Landnutzung und Finanzen. Der dazu veröffentlichte Report führt diese Themen näher aus.
Hier der humorige Video-Trailer zu der Initiative:
Hier folgt eine Auswahl von konkreten Maßnahmen aus dem Aufsatz:
- Subventionen für fossile Energie (derzeit 500-600 Milliarden Dollar pro Jahr!) bis 2020 beenden
- Mindestpreis für CO2-Emission von über 50 Dollar pro Tonne CO2
- Spätestens ab 2030 keine Zulassung von Verbrennungsmotoren mehr (wie bereits letztes Jahr vom deutschen Bundesrat empfohlen)
- Reiche, kohle-intensive Staaten müssen beim Kohleausstieg vorangehen
- Sofortiges Moratorium neuer Kohlekraftwerke
- Anteil der Erneuerbaren alle 5-7 Jahre verdoppeln, wie bereits in den letzten Jahrzehnten (damit landen wir zwischen 2040 und 2050 bei 100% Erneuerbaren)
Die Klimadiplomatin Christiana Figueres, treibende Kraft hinter dem Pariser Abkommen, stößt in ein ähnliches Horn. Sie hat gestern in London die Mission 2020 vorgestellt, mit 6 Meilensteinen in den Bereichen Energie, Verkehr, Industrie, Infrastruktur, Landnutzung und Finanzen. Der dazu veröffentlichte Report führt diese Themen näher aus.
Hier der humorige Video-Trailer zu der Initiative:
Für Menschen, die sich noch wenig mit der Klimakrise befasst haben, dürften diese Überlegungen radikal klingen. Sie sind aber keine akademischen Gedankenspiele aus dem Elfenbeinturm. Vielmehr sind dies logische Folgerungen aus dem völkerrechtlich verbindlichen Pariser Abkommen, das praktisch alle Staaten unterzeichnet haben, nachdem die Weltgemeinschaft die globale Erwärmung jahrzehntelang in allen Aspekten gründlich durchdiskutiert hat. Es geht dabei auch nicht um Umweltschutz; auf dem Spiel steht vielmehr der Fortbestand der menschlichen Zivilisation.
Wer aufmerksam die Nachrichten verfolgt, der weiß auch, dass die Transformation immer rascher Fahrt aufnimmt. Nur einige Beispiele von Meldungen aus den letzten Wochen:
Wer aufmerksam die Nachrichten verfolgt, der weiß auch, dass die Transformation immer rascher Fahrt aufnimmt. Nur einige Beispiele von Meldungen aus den letzten Wochen:
- Letztes Jahr kamen weltweit 140 Gigawatt an erneuerbarer Stromerzeugungskapazität hinzu – mehr als im vorigen Rekordjahr 2015, aber zu 23% niedrigeren Kosten.
- Von der letztes Jahr in der EU hinzugekommenen Stromerzeugungskapazität war 86% in den erneuerbaren Energien.
- Schweden ist auf gutem Weg, bis 2040 das Ziel von 100% erneuerbarem Strom zu erreichen.
- Selbst die Kosten der relativ teuren Offshore-Windkraft sind im freien Fall: in den letzten fünf Jahren um 46 %, und damit jetzt günstiger als neue Kohle oder Atomkraft.
- Stromspeicherkugeln erfolgreich im Bodensee getestet.
- Chinas Emissionen sinken das dritte Jahr in Folge – trotz Wachstum.
- Eurelectric, der Verband der europäischen Stromerzeuger, hat beschlossen, ab 2020 keine neuen Kohlekraftwerke mehr zu bauen.
- Mehrere Länder diskutieren das Ende der Zulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren – ab 2025 oder 2030.