Wer über Nachhaltigkeit nachdenkt, setzt sich früher oder später mit der Frage auseinander, was wir eigentlich brauchen. Unter Aspekten der Ökologie ist ein Verzicht auf Überfluss das Gebot vernünftigen Verhaltens, schont dieser Verzicht doch Energien und Rohstoffe, während er zugleich den Abfall und schädliche Umwelteinflüsse reduziert.
Die konsequente Umsetzung dieser Erkenntnis, die weder neu noch sonderlich originell ist, scheitert nach wie vor an den Paradigmen unserer Wirtschaftsverfassung, darunter namentlich dem Wachstumsgebot unserer westlichen Volkswirtschaften. Das bedeutet letzten Endes, dass uns gewissermaßen die ökonomische Motivation für ökologisch und sozial vernünftiges Verhalten fehlt: Was ökonomisch sinnvoll ist, ist häufig ökologisch und sozial schädlich. Und umgekehrt sind ökologisch und sozial vorbildliche Verhaltensweisen in unserer Volkswirtschaft mitunter nicht ökonomisch erfolgreich. Das ist eine schwierige Situation, denn wenn wir ökonomisch nicht dazu motiviert werden, z.B. Energien und Rohstoffe einzusparen, werden wir diese Einsparungen auch nicht erzielen.
Damit stellt sich die Frage, ob es neben der ökonomischen Motivation womöglich noch eine andere Motivation gibt, die uns dabei hilft, nachhaltiger zu wirtschaften im Sinne z.B. eines Minderverbrauchs an Energie und Rohstoffen. Bas Kast ist dieser Frage nachgegangen und hat in seinem Buch "Ich weiß nicht, was ich wollen soll" einen Antwortversuch unternommen. Kast untersucht die Entwicklung des Glücksgefühls des modernen Menschen und gelangt auf der Basis der Auswertung zahlreicher Statistiken und wissenschaftlicher Analysen zu dem Ergebnis, dass unsere Freiheit sowie unser finanzieller Wohlstand nicht nur positive Auswirkungen auf uns haben, sondern uns vielfach auch überfordern und negativ beeinträchtigen. Kast stellt ferner dar, dass und wie uns diese negativen Auswirkungen nicht nur als Individuum, sondern auch in unserer gesellschaftlichen Verbundenheit betreffen.
Für mich war die Lektüre seines Buches insofern eine Bereicherung, als Kast eine gleichermaßen individuelle wie universelle Motivation aufzeigt, um sich mit den Grenzen des Wachstums auseinander zu setzen: Dem persönlichen Glück. "Weniger ist mehr" ist also, die Richtigkeit seiner Annahmen und Beobachtungen einmal unterstellt, nicht lediglich eine unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zutreffende Aussage. Sie könnte im Sinne einer Beschränkung auf das Wesentliche auch unser Glücksempfinden steigern.
(AR)
Damit stellt sich die Frage, ob es neben der ökonomischen Motivation womöglich noch eine andere Motivation gibt, die uns dabei hilft, nachhaltiger zu wirtschaften im Sinne z.B. eines Minderverbrauchs an Energie und Rohstoffen. Bas Kast ist dieser Frage nachgegangen und hat in seinem Buch "Ich weiß nicht, was ich wollen soll" einen Antwortversuch unternommen. Kast untersucht die Entwicklung des Glücksgefühls des modernen Menschen und gelangt auf der Basis der Auswertung zahlreicher Statistiken und wissenschaftlicher Analysen zu dem Ergebnis, dass unsere Freiheit sowie unser finanzieller Wohlstand nicht nur positive Auswirkungen auf uns haben, sondern uns vielfach auch überfordern und negativ beeinträchtigen. Kast stellt ferner dar, dass und wie uns diese negativen Auswirkungen nicht nur als Individuum, sondern auch in unserer gesellschaftlichen Verbundenheit betreffen.
Für mich war die Lektüre seines Buches insofern eine Bereicherung, als Kast eine gleichermaßen individuelle wie universelle Motivation aufzeigt, um sich mit den Grenzen des Wachstums auseinander zu setzen: Dem persönlichen Glück. "Weniger ist mehr" ist also, die Richtigkeit seiner Annahmen und Beobachtungen einmal unterstellt, nicht lediglich eine unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zutreffende Aussage. Sie könnte im Sinne einer Beschränkung auf das Wesentliche auch unser Glücksempfinden steigern.
(AR)