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​ZUKUNFTSWERK BLOG

Veronika Peschke stellt sich vor

24/10/2022

 
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Die Nachfrage nach Beratung zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist in diesen Tagen sehr groß. So wächst auch unsere kleine Genossenschaft. Unser Neuzugang heißt Veronika Peschke und bereichert das Zukunftswerk nun seit 1. September mit ihrem umfangreichen Wissen und ihrer Erfahrung. Wir freuen uns, Veronika hier vorstellen zu dürfen:
 
Zukunftswerk: Liebe Vroni, Du hast Dich in Deinen früheren beruflichen Tätigkeiten mit Marketing und Kommunikation beschäftigt. Was waren Deine ersten Berührungspunkte mit dem Thema Nachhaltigkeit und warum ist das heute so wichtig für Dich?

Veronika Peschke: Ich komme aus einer Familie, in der möglichst ökologisch und regional eingekauft und konsumiert bzw. vieles selbst gemacht und repariert wurde. Meine Eltern und auch schon die Großeltern haben uns auf die Konsequenzen, die unser Konsum verursacht, aufmerksam gemacht. Nach einigen Jahren im Berufsleben sehe ich außerdem, dass die soziale Nachhaltigkeit, die Gerechtigkeit in der Gesellschaft, genauso wichtig ist wie die ökologische. Ich überlege mir: In welcher Welt will ich leben? Welche Welt will ich hinterlassen? Womit will ich meine Lebenszeit füllen? Da kommen für mich nur ein möglichst nachhaltiger Lebensstil und Beruf in Frage. 
 
Zukunftswerk: Du bringst umfangreiche Ausbildungen in verschiedensten Bereichen mit ins Team von Zukunftswerk mit ein. Was sind Deine Spezialgebiete und auf welche Unterstützung können sich die Kunden von Zukunftswerk freuen?

Veronika Peschke: Ich werde beim Zukunftswerk die Kommunikation der Genossenschaft verantworten sowie unsere Kund*innen in ihrer CSR-Kommunikation beraten und unterstützen. Die Welt soll schließlich erfahren, welch tolle nachhaltige Unternehmen und Projekte es gibt. Außerdem gehört die soziale Nachhaltigkeit - Kommunikation, Führung, Zusammenarbeit - zu meinen Beratungsschwerpunkten. 
 
Zukunftswerk: In einem Songtext von Peter Maffay gibt es die Textzeile „Arbeit ist das halbe Leben“. Was machst Du in der anderen Hälfte?

Veronika Peschke: Nicht so erfolgreich wie Peter Maffay, aber ich mache viel Musik, spiele Gitarre und singe, mache Yoga, koche und backe oft und bin gerne draußen in der Natur. Ruhe und Stille genieße ich sehr, habe aber doch am liebsten nette Menschen, meine Familie, Freundinnen und Freunde um mich. 

10 Jahre Zukunftswerk

20/9/2022

 
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10-Jahre Zukunftswerk - Interview mit Alexander Rossner Unsere kleine Beratungsbude wird nun 10 Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, um die letzten Jahre Revue passieren zu lassen und Vorstand Alexander Rossner über die Höhepunkte sowie Veränderung dieser Zeit zu sprechen:

Zukunftswerk gibt es nun 10 Jahren. Laut Hermann Hesse wohnt in jedem Anfang ein Zauber inne. Welchen Zauber hatte es mit der Gründung des Zukunftswerks auf sich?
Genau genommen wussten wir vor 10 Jahren nicht ansatzweise, wohin uns die Reise mit dem Zukunftswerk führen würde. Es gab damals nur eine geringe Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit. Wir haben einfach einmal angefangen und vieles ausprobiert, wovon sich einige Vorgehensweisen als nützlich und erfolgreich erwiesen haben, wohingegen andere als unbrauchbar weggelegt wurden. Ich denke, dieser spielerische Ansatz, das Ausprobieren, war der Zauber, der dem damaligen Beginn inne wohnte. Klar war, dass wir Dinge konsequent anders machen wollten. Wir wollten kein Blabla, keine Wichtigtuerei und kein Chefgehabe. Ich denke, die Entscheidung, unseren Kolleg*innen einen größtmöglichen Spielraum zu geben und die Verantwortung für sich selbst, die Entscheidung, Zukunftswerk als Genossenschaft zu etablieren und die Entscheidung für ein fundamentales Wertesystem waren aus dem Rückblick richtig, prägend und auch ein wenig zauberhaft ;-)
 
In den letzten Jahren hat sich der Umgang mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit einiges getan. Welche Veränderungen sind für Dich die Wichtigsten?
In Sachen Nachhaltigkeit hat sich tatsächlich im letzten Jahrzehnt viel getan. Das wird nicht immer anerkannt und viele Menschen wünschen sich schnellere und größere Fortschritte. Ich glaube, ich zähle mich auch zu diesem Personenkreis. Allerdings darf man nicht vergessen, dass wir in einem Wirtschaftssystem leben und arbeiten, das nicht viele Anreize für Nachhaltigkeit setzt. Das erklärt, warum Fortschritte zumeist durch gesetzgeberische Aktivitäten eingeleitet werden. Für mich ist es daher nicht überraschend, dass der größte Druck in Sachen Nachhaltigkeit durch den Gesetzgeber entsteht. Ich zähle dazu die CSR-Berichtspflicht, das Lieferkettengesetz und die EU-Taxonomie. Diese Verpflichtungen schaffen Fakten und im Nachgang auch Verbesserungen. In Sachen Klimaschutz halte ich das Paris Agreement für wegweisend. Für uns als Zertifikatehändler bedeutet das, wir müssen uns über kurz oder lang von dem Mechanismus des Emissionsausgleichs verabschieden, uns insofern neu erfinden und neue Werkzeuge entwickeln. Das wird eine spannende und schöne Aufgabe!
 
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Arbeit beim Zukunftswerk nicht nur Beruf sondern Berufung. Was war für Dich ganz persönlich die schönste Erfahrung in den letzten Jahren?
Ich genieße die Art und Weise, wie wir jeden Tag wieder empathisch und wertschätzend miteinander umgehen, wobei ich das nicht auf den Umgang zwischen unseren Kolleg*innen beschränke, sondern auch feststelle, dass unsere Kunden und Partner und unser kleines Zukunftswerk durch eine partnerschaftliche und rücksichtsvolle Verbindung miteinander am Thema Nachhaltigkeit in einer Form zusammenarbeiten, die allen große Freude bereitet. Jedenfalls zumeist.
 
Der Name Zukunftswerk bedeutet für mich, die Zukunft zu gestalten. Was wäre Dein persönlicher Gestaltungswunsch für die kommenden Jahre?
In einer Zeit, die durch große Krisen und weltweite Konflikte gekennzeichnet ist, würde es mich freuen, wenn wir zu jeder Zeit das Gefühl und die Überzeugung hätten, dass wir ein klein wenig zur Lösung all dessen beitragen dürfen, indem wir mit unseren Kunden und Partnern daran arbeiten, die sozialen und ökologischen Aspekte des Wirtschaftens stets im Blick zu behalten und Vorgehen zu entwickeln, die zu vorbildlichem und zukunftsorientiertem Verhalten anregen. Ich weiß, dass wir nur ein kleiner Haufen sind. Daher sollten wir uns nicht allzu wichtig nehmen. Wir sollten uns aber jeden Tag aufs Neue unsere Mission vor Augen führen, die da lautet, dass  wir angetreten sind, um unseren Kunden und Partnern den bestmöglichen Rat auf ihrem Weg in die Nachhaltigkeit zu geben.

Interview mit Jutta Schaser von der Staudengärtnerei Gaißmayer

8/9/2022

 
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Beim Anbau von Obst und Gemüse kaufen Hobbygärtnerinnen und -gärtner gerne Setzlinge und Samen aus biologischem Anbau. Die Staudengärtnerei Gaißmayer GmbH & Co. KG aus Illertissen setzt den ökologischen Landbau auch beim Anbau von Stauden, Kräutern, Gräsern und Farnen um. Auch sonst stellt Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung eine große Rolle dar. Wir haben uns mit Jutta Schaser unterhalten.

Zukunftswerk: Frau Schaser, welche Gründe haben dazu geführt, dass die Gärtnerei Gaißmayer Pflanzen in Bioqualität für die Kundeninnen und Kunden anbietet und welche Schwierigkeiten haben sich dadurch ergeben?

Jutta Schaser: Unsere Gärtnerei hat schon vor fast 30 Jahren auf Bio-Anbau umgestellt und ist seit 1996 Bioland-zertifiziert. Zu dieser Zeit war das im Bereich Zierpflanzen noch sehr ungewöhnlich und stieß eher auf Unverständnis – nach dem Motto: "Wieso Bio? - Das esse ich doch nicht!". Es entspricht jedoch zutiefst unserer Haltung, ohne den Einsatz von Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln gesunde und widerstandsfähige Pflanzen zu kultivieren und gleichzeitig aktiven Schutz der Mitarbeitenden zu betreiben. 
Anfangs musste an vielen Stellen Pionierarbeit geleistet werden, bis die Erde die organische Düngung und der vorbeugende Pflanzenschutz aufeinander abgestimmt waren. Mittlerweile läuft es sehr gut und es wird auch von der Kundschaft immer mehr gefragt und honoriert. An vielen Stellen gehen wir über die geforderten Ansprüche hinaus: Beispielsweise ist unsere Topferde schon seit 2019 komplett torffrei.
Weitere Schwierigkeiten bestehen darin, dass es auf dem Markt viel zu wenig Vermehrungsmaterial und Jungpflanzen in Bio-Qualität gibt. So müssen wir immer wieder Kompromisse machen, denn wir können bei unserem breiten Sortiment nicht jede Kultur an unserem Standort selbst vermehren.

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Interview mit unserer neuen Kollegin Christina Sammer

25/7/2022

 
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Die Nachfrage nach Beratung zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist in diesen Tagen sehr groß. So wächst auch unsere kleine Genossenschaft. Christina Sammer bereichert Zukunftswerk nun seit 1. Juli mit ihrem umfangreichen Wissen und ihrer Erfahrung. Wir freuen uns, Christina hier vorstellen zu dürfen. 

Zukunftswerk: Liebe Christina, Du hast Wirtschaftswissenschaften an der JKU in Linz studiert und an der Fachhochschule in Krems in Österreich Deinen Master in Umwelt- & Nachhaltigkeitsmanagement absolviert. Welche Gründe haben dazu geführt, dass Du Dich beruflich Richtung Nachhaltigkeit orientiert hast?

Christina Sammer: Die Profitgier bzw. das Streben nach Profit bei gleichzeitiger Vernachlässigung oder oftmals sogar Schädigung der ökologischen als auch humanen Ressourcen sowie die bewusste Manipulation zum scheinbar obersten Ziel - der Gewinnmaximierung - ließ sich nicht mit meiner persönlichen Wertehaltung vereinbaren, was sich mehr und mehr im Laufe des Studiums herauskristallisierte. Aus diesem Grund habe ich bereits mein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit anderen als den üblichen Schwerpunkten abgerundet und abgeschlossen. Neben Spanisch sowie Organisation & Innovation hatte es mir vor allem der Schwerpunkt Umwelt- und Ressourcenmanagement angetan, worin ich dann auch schließlich meine Bachelorarbeit zum Thema „Vermarktungsperspektiven von Biolebensmitteln“ schrieb. Auch privat habe ich mich dann mehr mit der ganzen Thematik beschäftigt. Somit war es für mich nur logisch, mein Fachwissen durch den Master Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen, das ich dann auch beruflich einsetzen konnte. Ich wollte ab einem gewissen Punkt meine Lebenszeit anstatt eines 0815-Jobs lieber sinnvoll verbringen und meinen Beitrag zum Kampf gegen die Erderhitzung und vor allem zu einer gerechteren Welt leisten. 

Zukunftswerk: Du bist Expertin für die Themen CO2-Bilanzierung und Klimaschutz. Welche weiteren Themen im Bereich Nachhaltigkeit interessieren Dich persönlich?

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Interview mit Leonhardt Jancso von BayWa Global Produce GmbH

1/6/2022

 
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Zu unseren Kunden zählen viele tolle Unternehmen. Dazu dürfen wir auch die BayWa Global Produce GmbH zählen. Für diese ist eine nachhaltige Unternehmensführung von großer Bedeutung. Wir haben uns mit Leonhard Jancso, Head of Sustainability, unterhalten, was es damit auf sich hat.

Herr Jancso, die BayWa ist den meisten Menschen in Deutschland und Österreich ein Begriff. Doch was ist das Geschäftsmodell der BayWa Global Produce GmbH?
Ich vermute, den meisten Menschen ist die BayWa vor allem im Zusammenhang mit dem klassischen Agrargeschäft, der Landtechnik oder Baustoffen ein Begriff. Hier hat die BayWa ihre Wurzeln und ist damit nach wie vor in der Fläche präsent. Das Frischegeschäft ausgehend vom Bodensee-Apfelgeschäft konzentrierte sich lange auf den Südwestdeutschen Raum und war zunächst eine kleine Sparte innerhalb der BayWa AG. Im Zuge der 2011 begonnenen Internationalisierung, hat sich der Obstbereich der BayWa jedoch sehr stark entwickelt. Heute umfasst das Frischegeschäft verschiedene Beteiligungsgesellschaften und globale Aktivitäten. Dazu gehören die Beteiligungen T&G Global (mit Sitz in Neuseeland), TFC Holland (Niederlande), Al Dahra BayWa (Vereinigte Arabische Emirate) und die deutsche Gesellschaft BayWa Obst. Seit Mai 2021 haben wir diese Beteiligungen unter der BayWa Global Produce GmbH gebündelt. Die neue Struktur mit eigenem Markenauftritt und einer übergreifenden Strategie erlaubt uns eine gemeinsame, zukunftsorientiere Weiterentwicklung. Somit ist die BayWa Global Produce GmbH ein branchenspezifischer Portfolio-Manager mit einem breiten Angebot von Pflanzengenetik bis hin zu mehr als 200 verschiedenen Obst- und Gemüseprodukten aus aller Welt. Und mit einem jährlichen Umsatz von knapp 1 Mrd. Euro doch mittlerweile eine Größe im internationalen Obsthandelsgeschäft. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Zu unserem Angebot gehören die Premium-Apfelmarken JAZZTM und ENVYTM, Avocados und Mangos in ready-to-eat-Qualität, aber auch Beeren, Süßkartoffeln, Äpfel und Bio-Obst vom Bodensee. Anhand der Struktur lässt sich erahnen, dass dahinter ein erfahrenes, globales Netzwerk steckt. Wir verstehen uns als Familie und gemeinsam haben wir Themen wie Ernährungssicherung, Klima- und Ressourcenschutz sowie nachhaltige und innovative Produktionsmethoden stets im Blick, damit die Welt auch für zukünftige Generationen lebenswert bleibt.

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Interview mit Stefan Gugel, Romina Mineralbrunnen GmbH

25/3/2022

 
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Zu unseren Kunden zählen viele tolle Unternehmen. Dazu dürfen wir auch die Romina (Rommelsbacher Mineralwasser Natur) Mineralbrunnen GmbH zählen. Dieser ist eine nachhaltige Unternehmensführung sehr wichtig, stellt doch die Förderung eines der reinsten Lebensmittel das Geschäftsmodell für die Firma dar. Wir haben uns mit Stefan Gugel, Geschäftsführer für Technik und Verwaltung, darüber unterhalten, was es damit auf sich hat.

Zukunftswerk: Die Romina Mineralbrunnen GmbH hat nun den ersten CO2-Fußabdruck für das Unternehmen berechnen lassen. Welche Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt? 

Stefan Gugel: Mineralwasser ist ein Naturprodukt. Seine Quellen sind das Kapital, auf dem der Erfolg unserer beiden Marken EiszeitQuell und SilberBrunnen basiert. Da liegt es nahe, dass wir alles dafür tun, die Natur zu erhalten. Wir engagieren uns schon lange aus tiefster Überzeugung für den Erhalt von Ressourcen und den Schutz der Umwelt. Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks ist für uns der nächste konsequente Schritt. Auf dieser Basis können wir weitere Stellschrauben identifizieren, um Emissionen sinnvoll einzusparen.  

Zukunftswerk: Uns ist bekannt, dass Romina auch EMAS zertifiziert ist. Hat Ihnen diese Zertifizierung für die Berechnung Ihrer Emissionen geholfen und wenn ja in welcher Weise?

Stefan Gugel: 1998 wurden wir erstmals mit dem EMAS-Gütesiegel der EU ausgezeichnet – dem weltweit anspruchsvollsten System für nachhaltiges Umweltmanagement. Die Emissionsberechnung hat das definitiv vereinfacht, da der Einsatz von Produktionsmitteln und Energie bei Romina schon seit Jahren genau erfasst und dadurch effizient gesteuert wird.


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Interview mit Robert Weber, Bad Boyz Ballfabrik

21/1/2022

 
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Wir freuen uns immer wieder, wenn sich Unternehmen auf den Weg zu enkeltauglichem Wirtschaften machen. Eine dieser besonderen Firmen, welche wir begleiten dürfen, ist die Bad Boyz Ballfabrik. Der Name ist Programm, denn die Nürnberger verkaufen fair hergestellte Sportbälle. Wir haben uns mit dem Gründer Robert Weber unterhalten.

Zukunftswerk: In der Outdoor-Branche gewinnt Nachhaltigkeit sehr an Bedeutung. Im Fußball ist das noch nicht ganz so. Wie ist die Idee entstanden, fair hergestellte Bälle zu verkaufen?

Robert Weber: Die Idee entstand aus einer intensiven Marktbeobachtung sowohl im Einkaufs- als auch im Verkaufsbereich für Bälle im Jahr 2013. Von den bis dato „konventionellen Anbietern“ hatte der Bereich „Einkauf“ noch keinerlei Anforderungen an FAIRE Bezahlung, gesunde Arbeitsbedingungen, nachhaltige Qualität und schadstofffreie Materialien erfüllt. Auch gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Anbieter für ein komplettes Ball-Sortiment (Fußball, Handball, Volleyball) mit FAIRTRADE-zertifizierten Produkten.  Was lag also näher, der erste Anbieter zu sein, der alle diese Anforderungen in ein durchgehendes Programm umsetzt. Nachdem ich seit 1975 in der Branche bin, waren also auch genügend Erfahrung, Kompetenz und Beziehungen vorhanden.

Zukunftswerk: Bad Boys Ballfabrik ist Fairtrade-Partner. Welche Bedingungen sind an dieses Label gebunden?

Robert Weber: Hier könnte man mit einer mehr als 50-seitigen Antwort aufwarten, so komplex ist diese Zertifizierung mit den entsprechenden Voraus- und Umsetzungen. Die wichtigsten 5 Punkte sind:
  • BEIDE Hauptpartner entlang der Lieferkette, also der Hersteller (in Pakistan), als auch wir als Marken-Vertriebsfirma müssen FAIRTARDE-zertifiziert sein, also eine Doppel-Zertifizierung, die höchstmögliche Transparenz und klare Kontroll-Möglichkeiten aufweist.
  • Ein unabhängiges Kontroll-Unternehmen – FLO CERT – führt jährliche Prüfungen bei den Beteiligten durch.
  • Die Arbeiter*innen erhalten direkt von uns auf das Gewerkschaftskonto eine direkte Prämienzahlung pro Auftrag, d. h. das Geld landet direkt bei den Arbeiter*innen.
  • Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen.
  • Weitreichende Sozial-Aktivitäten (z. B. Renten, Sozialversicherung, Mutterschaftsschutz, Gesundheitsprävention, Schulungen, In-House-Shop etc.).

Zukunftswerk: Die Firma lässt nun einen CO2-Fußabdruck berechnen. Welche Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt?

Robert Weber: Wir möchten aus Überzeugung, aber natürlich auch aus Gründen des „Besserseins“ als der Wettbewerb, ein klares Statement setzen!

Zukunftswerk: Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess. Was sind Eure Ziele für die nächsten Jahre?

Robert Weber: Unser Ziel ist es, dem Produktbereich FAIRE & NACHHALTIGE BÄLLE deutlich mehr Gewicht im Markt zu geben. Derzeit haben wir einen Marktanteil von 0,15 % im deutschsprachigen Markt, weltweit vielleicht 0,001 Prozent. Diesen Anteil wollen wir spürbar steigern. Gleichzeitig verbessern wir damit auch das Hilfsbudget für die pakistanischen Arbeitnehmer*innen. Die – ja nicht unumstrittene – WM in Katar Ende 2022, rückt ja auch die Themen Menschenrechte und Nachhaltigkeit in den Fokus der Öffentlichkeit. Das ist zu unserem Vorteil. Ebenso wie die EURO im Sommer 2024 in Deutschland stimmen uns diese Dinge extrem positiv, unsere Ziele zu erreichen. Wir verspüren auch die stärker werdende Begeisterung der Kommunen für FAIRE Beschaffung.

Interview mit Petra Kölbl von der Gaplast GmbH

6/12/2021

 
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Wir freuen uns immer wieder, wenn sich Unternehmen auf den Weg zu enkeltauglichem Wirtschaften machen. Eine dieser besonderen Firmen, welche wir begleiten dürfen, ist die Gaplast GmbH. Das im oberbayerischen Peiting und Altenau ansässige Unternehmen produziert Verpackungslösungen für Pharma-, Kosmetik- und Medizinkunden. Wir haben uns mit der Nachhaltigkeitsmanagerin Petra Kölbl unterhalten.


Zukunftswerk: Gaplast hat sich auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen gemacht. Was waren die ausschlaggebenden Gründe für diese Entscheidung?

Petra Kölbl: Gaplast ist ein mittelständiges, eigentümergeführtes Familienunternehmen. Wir tragen deshalb als produzierende Firma auch eine ganz besondere Verantwortung in der Region, für unsere Umwelt und für die Menschen, die bei uns arbeiten. Letztendlich ist Nachhaltigkeit kein gänzlich neues Thema bei uns, viele Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz und intelligente Produktions- und Gebäudesteuerung sind schon vor vielen Jahren angestoßen worden. Nachhaltigkeit wird bei Gaplast auch als Innovationstreiber gesehen, der Produktschutz steht bei unseren Verpackungslösungen im Mittelpunkt, die Nachhaltigkeit ist dabei immer im Vordergrund. Wir experimentieren mit neuen, nachwachsenden Materialien, setzen Rezyklate aus dem Gelben Sack ein, wo dies möglich ist, und machen uns bereits beim Produktdesign Gedanken über die Recyclingfähigkeit nach dem Gebrauch. Ressourcenschonung ist eben nicht nur ein wirtschaftlicher Aspekt, sondern hat direkten Einfluss auf unsere Umwelt.

Zukunftswerk: Um mehr Nachhaltigkeit zu wagen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Was waren die ersten Schritte für die Gaplast GmbH?

Petra Kölbl: Einer der ersten Schritte für uns war eine Kontextanalyse, um zu überlegen, was Nachhaltigkeit für uns bedeutet, in welchen Feldern wir bereits aktiv sind, wo auch unsere blinden Flecken sind und welchen Themen wir uns zukünftig verstärkt widmen wollen. Wo haben wir den größten Handlungsbedarf, aber auch den größten Hebel, um Dinge kontinuierlich zu verbessern. Wo können wir schnell reagieren und Dinge unmittelbar verbessern. 

Dabei wurde schnell klar, dass es eine Stelle braucht, bei der die Themen zusammenlaufen und koordiniert werden bzw. Neues angestoßen wird. So kam es dazu, dass ich Anfang des Jahres zur Nachhaltigkeitsbeauftragten ernannt wurde, glücklicherweise kann ich mich nun mit all meiner Energie dem Thema Nachhaltigkeit in seiner vollen Breite widmen, was mir jeden Tag viel Freude bereitet.

Seitdem ist viel passiert, gemeinsam mit Blanca Pohl vom Zukunftswerk haben wir an einer übergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet, die nun langsam immer konkreter wird. Wir haben intensiv an einer Bestandsaufnahme unserer Aktivitäten in sechs definierten Handlungsfeldern gearbeitet und sind nun dabei, die einzelnen Themen gemeinsam mit den jeweiligen Abteilungen zu ergänzen und zu priorisieren. Der nächste Schritt ist dann natürlich die kontinuierliche Umsetzung.

Schon 2020 haben wir uns entschlossen, als Unternehmen bis 2030 CO2-neutral zu werden. Dafür haben wir für 2020 eine erste Ökobilanz erstellen lassen, ganz nach dem Credo, nur was wir messen, können wir auch verbessern. Unser erster großer Schritt in Richtung Reduktion war die Umstellung auf 100% Ökostrom an beiden Standorten, was eine sehr große Einsparung an Emission zur Folge hatte.

Im Herbst konnten wir den Gold Award im Bereich Nachhaltigkeit vom deutschen Verpackungsinstitut für eine unserer Neuentwicklungen in Empfang nehmen, das war ein großer Motivator für uns zu sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere Bemühungen auch am Markt wahrgenommen und gewürdigt werden.

Zukunftswerk: Auf dem Weg zur Transformation gibt es sicherlich einige Hürden. Welche waren das und wie wurden diese überwunden?

Petra Kölbl: Wir bewegen uns immer im Spannungsfeld zwischen dringend und wichtig. Meist sind es zu viele Themen, die parallel auf unserer Agenda stehen. Ich sehe es als meine Aufgabe zu identifizieren, was ist schon alles da und wo können wir mit den bestehenden Ressourcen schnelle Verbesserungen herbeiführen und was wird erstmal geparkt. Transparenz ist da sehr wichtig und Hauptsache, man macht den ersten Schritt.

Zukunftswerk: Bei der Umsetzung von Maßnahmen geht es nicht um Perfektion, sondern um eine kontinuierliche Verbesserung des Status quo. Welche Ziele setzt sich die Gaplast GmbH für die nächsten Jahre?

Petra Kölbl: Wir steigen tiefer in unsere CO2-Bilanzierung ein und erweitern die Bilanz für 2021 im Scope 3 um Produkte, Verpackung und Logistik. Dort liegen die größten Emittenten für uns, also auch unser höchstes Reduktionspotential (z.B. im Bereich Materialverluste & Ressourceneffizienz; Einsatz von bio sourced PE; PCR; PIR; Materialeinsparungen; wiederverwertbare/“grüne“ Verpackung, Optimierungen in der Logistik und in der Mitarbeitermobilität).
Das Thema der Reduktion unseres Carbon-Foodprints wird also ein sehr wesentliches für die nächste Zeit werden.
Wir haben uns vorgenommen, unsere Tätigkeiten in Form eines ersten Nachhaltigkeitsberichts nach außen zu kommunizieren und uns damit auch der Herausforderung gestellt, uns kontinuierlich weiter zu verbessern und uns große, aber auch erreichbare Ziele für die Zukunft zu setzen.

Wir nehmen an dem Pilotprojekt „Circular 4.0“, Kreislaufwirtschaft & Digitalisierung, vom Umweltcluster Bayern teil, um besser zu verstehen, was ist unser Anteil, um Kreislaufwirtschaft wirklich zu erreichen, und wie kann uns Digitalisierung dabei helfen. 

Zukunftswerk: Wie beurteilen die Kunden*innen und Mitarbeiter*innen die angestoßenen Veränderungen und war es immer leicht, alle Stakeholder mitzunehmen?

Petra Kölbl: Intern nimmt das Thema Nachhaltigkeit an Fahrt auf, viele Kollegen engagieren sich und haben gute Ideen und es ist immer bereichernd, die Sichtweise unserer langjährigen und jungen Spezialisten aus den einzelnen Bereichen zu hören. Es ist allen klar, dass das Thema Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges für uns als Unternehmen ist, aber gleichzeitig auch große Chancen zur Weiterentwicklung und Innovation dahinterstecken.

Vor allem im Kosmetikbereich sind unsere Kunden sehr stark daran interessiert, von uns innovative und nachhaltige Produkte zu erhalten, das ist keine Option mehr, sondern eine Herausforderung, der wir uns täglich stellen müssen. Aber auch im pharmazeutischen Bereich nimmt der Blick auf die Nachhaltigkeit Fahrt auf, effiziente Prozesse, Recyclingfähigkeit und Materialeinsparungen werden auch in den regulierten Märkten immer wichtiger.
Die Verpackungsprobleme unserer Kunden zu lösen ist quasi unsere Kernkompetenz und unsere Kunden vertrauen darauf, dass wir dies mit immer stärkerem Fokus auch im Hinblick der Nachhaltigkeit tun.

Generell setzen wir auf Kooperation und Zusammenarbeit, nur so können wir große Verbesserungen erreichen. Wir tauschen uns regelmäßig in einem Nachhaltigkeitsforum mit unseren Kunden und Partnern im Bereich Nachhaltigkeit aus und suchen nach Synergien, lernen voneinander und geben uns gegenseitig Inspiration und Feedback.
Natürlich ist es nicht leicht, den Blick aller Stakeholder immer auf dem Radar zu haben, man sieht einfach, dass Nachhaltigkeit kein isoliert zu betrachtendes Thema ist, sondern eines, das jeden im Unternehmen, in unserer Gesellschaft, als auch uns als Einzelperson jeden Tag neu herausfordert.
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Wichtig ist im Rahmen der eigenen Möglichkeiten anzufangen, dranzubleiben, mutig zu sein, Fehler zu wagen und authentisch zu bleiben. Ganz nach unserem Motto „Wir arbeiten dran“.

Unsere neue Kollegin Stephanie Hobmeier

19/10/2021

 
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Foto: Daniel Roos
Zukunftswerk kann eine neue Mitarbeiterin begrüßen. Stephanie Hobmeier unterstützt uns nun mit ihren Talenten.

Zukunftswerk: Welche verschlungenen Wege haben Dich nun zu unserer Genossenschaft geführt?

Stephanie Hobmeier: Ich bin tatsächlich ein paar „Um“wege gegangen, bis ich beim Zukunftswerk angekommen bin. Auch wenn ich mich zwischendurch oft gefragt habe – „Wo führt mich das alles hin?“ – machen mittlerweile all die vielfältigen Stationen in meiner beruflichen Laufbahn tatsächlich Sinn. Angefangen bei meiner Ausbildung bei der Deutschen Rentenversicherung, über landwirtschaftliche Tätigkeiten, diverse Auslandsaufenthalte, ehrenamtliche Tätigkeiten, einem Social-Entrepreneurship-Training, … – bin ich nun gefühlt zur richtigen Zeit am richtigen Ort gelandet. 

Zukunftswerk: Du hast an Anfang / vielleicht eher in der Mitte ;) Deines beruflichen Werdegangs Produktdesign studiert. Was hat Dich dazu bewogen, Dich mit Deiner Arbeit für eine enkeltaugliche Wirtschaft bzw. Gesellschaft einzusetzen?

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Interview mit Markus Brzuske von der Brunnenverwaltung Bad Dietenbronn

12/10/2021

 
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Zu unseren Kunden zählen viele tolle Unternehmen. Dazu dürfen wir auch die Brunnenverwaltung Bad Dietenbronn GmbH zählen. Dieser ist eine nachhaltige Unternehmensführung sehr wichtig, stellt doch die Förderung eines der reinsten Lebensmittel das Geschäftsmodell für die Firma. Wir haben uns mit dem Geschäftsführer Markus Brzuske unterhalten, was es damit auf sich hat.

Zukunftswerk: Die Brunnenverwaltung Bad Dietenbronn GmbH hat nun den ersten CO2-Fußabdruck für das Unternehmen berechnen lassen. Welche Gründe haben zu dieserEntscheidung geführt? Nun ist Ihr CO2-Fußabdruck ganz frisch. Welche Erkenntnisse waren für Sie besonders überraschend und wo möchten Sie als erstes ansetzen, um die Emissionen zu senken?
Markus Brzuske: Dietenbronner hat den ersten CO2-Abdruck für das gesamte Unternehmen berechnen lassen. Hierbei haben wir durch das Unternehmen direkt verursachte Emissionen wie z.B. stationäre Verbrennungen oder den Unternehmensfuhrpark (Scope 1), indirekte Emissionen aus Energie, wie z.B. den Strombezug (Scope 2) und sonstige indirekte Emissionen, z.B. eingekaufte Materialien, Rohstoffe, Verpackungsmaterialien und vieles mehr (Scope 3) erfasst.
Dietenbronner natürliches Mineralwasser ist Natur pur und geschützt vor schädlichen Umwelteinflüssen. Das Mineralwasser fiel als Niederschlag vor vielen 1.000 Jahren auf die Erde und sickerte durch verschiedene Erd- und Gesteinsschichten in die Tiefe. Hier beginnt das Kopfkino, denn damals gab es keine Umweltverschmutzung wie wir sie heute kennen. Also keine Pestizide, keine Nitrate, keine Rückstände aus Desinfektions- und Arzneimittel und vieles mehr. Es handelt sich also um ein völlig reines Lebensmittel, welches es unserer Meinung nach zu schützen gilt. Dann profitieren auch nachfolgende Generationen noch von diesem Schatz zwischen Alb und Allgäu im Herzen Oberschwabens. Dies liegt uns auch als mittelständisches Familienunternehmen, welches in dieser Region agiert, am Herzen.

Es liegt also nahe, dass wir großes Interesse haben, unser Unternehmen so auszurichten, dass die Natur und die Umwelt so gut und so nachhaltig wie möglich geschützt bleiben. Aus diesem Grund haben wir in den letzten Jahren sukzessive bei Investitionen darauf geachtet diese so einzusetzen, damit wir dem Ziel der Klimaneutralität immer ein Stück näherkommen. Ob es sich um unsere neue Glasanlage, den innerbetrieblichen Transport, die Stromversorgung oder die umweltfreundlichen Verpackungen unserer Getränke handelt, es ist uns immer wichtig so zu handeln, dass wir mit unseren Möglichkeiten etwas zur Erhaltung und Verbesserung der Umwelt beitragen.

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    Autoren

    Hier bloggen Veronika Peschke (VP), Katrin Tremmel (KT) und Alexander Rossner (AR) von Zukunftswerk über Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit, Berichterstattung und Klimaschutz, über Internes und Interessantes zu unseren Kundinnen und Kunden.

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