Schenken Mitarbeitende einer Nachhaltigkeitsberatung anders?
Zu Weihnachten wollen wir anderen eine Freude machen und Wünsche erfüllen. Wer ein gutes Jahr hatte, möchte oft etwas zurückgeben und teilen.
Als Unternehmen, vor allem als Genossenschaft, fragen wir uns, wie wir anderen Unterstützung zuteilwerden lassen, die dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Sind außerdem Geschenke oder Karten für Geschäftspartner*innen noch zeitgemäß?
Als Privatpersonen erreichen uns Wunschzettel, die uns zum Kauf von Dingen einladen, hinter denen wir nicht immer stehen. Und das Weihnachtsfest selbst wollen wir möglichst ressourcenschonend gestalten.
Wie gehen Schenken und Konsum mit dem Wunsch und oft Widerspruch zusammen, „das Richtige“ tun zu wollen?
Auch wir vom Zukunftswerk wissen nicht, was richtig ist, und versuchen uns an einer Ideensammlung für Schenken, Spenden und Feiern.
Als Unternehmen, vor allem als Genossenschaft, fragen wir uns, wie wir anderen Unterstützung zuteilwerden lassen, die dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Sind außerdem Geschenke oder Karten für Geschäftspartner*innen noch zeitgemäß?
Als Privatpersonen erreichen uns Wunschzettel, die uns zum Kauf von Dingen einladen, hinter denen wir nicht immer stehen. Und das Weihnachtsfest selbst wollen wir möglichst ressourcenschonend gestalten.
Wie gehen Schenken und Konsum mit dem Wunsch und oft Widerspruch zusammen, „das Richtige“ tun zu wollen?
Auch wir vom Zukunftswerk wissen nicht, was richtig ist, und versuchen uns an einer Ideensammlung für Schenken, Spenden und Feiern.
Kritisches Bewusstsein für nachhaltige Produkte
Wer beim Zukunftswerk arbeitet, bringt ein bestimmtes Bewusstsein für nachhaltigen Konsum mit. Wir achten auch privat auf einen ökologisch und sozial nachhaltigen Lebensstil und versuchen Ressourcen zu schonen. Die der Umwelt, der Mitmenschen und auch unsere eigenen. Das gelingt uns wie allen anderen einmal mehr, einmal weniger gut.
Auch wir sind Teil von Freundeskreisen und Familien, wir sind Geschwister, Eltern, Onkel, Tanten, Geschäftspartner*innen, Kolleginnen und Kollegen.
Auch wir sind Teil von Freundeskreisen und Familien, wir sind Geschwister, Eltern, Onkel, Tanten, Geschäftspartner*innen, Kolleginnen und Kollegen.
Brunella: Ich halte viel davon, dass man sich eine Sache zu Weihnachten wünscht und diese eine Sache dann auch bekommt. So vermeidet man Unsinnigkeiten, die einem nicht gefallen und auf denen man schlussendlich hocken bleibt. Das mag unromantisch klingen, scheint mir jedoch noch genügend Sparkle zu generieren und dennoch dem maßlosen Konsum entgegenzuwirken. Ach ja - und das Geschenk in Zeitungspapier verpacken. Das ist ressourcenschonend und kommt unglaublich belesen rüber. |
Unternehmensspenden an Weihnachten
Welchen Beitrag wollen wir als Unternehmen leisten? Bei uns ist es Tradition, an Weihnachten an karitative Einrichtungen und Verbände zu spenden. Die Fragen „An wen?“ und „Wie viel wovon?“ kann jede Firma nur für sich beantworten. Die Entscheidung ist nicht einfach, denn wer würde nicht am liebsten allen Bedürftigen helfen und dabei sicher sein, dass das Geld gezielt ankommt?

Nach welchen Kriterien könnten Unternehmen schenken oder spenden? Und wie hält es das Zukunftswerk?
Alexander: Ich denke, es ist sinnvoll, wenn Unternehmen und eigentlich auch alle Menschen, die etwas spenden wollen, sich Gedanken darüber machen, welche Einrichtungen sie von Herzen unterstützen möchten und mit welchem Geldbetrag oder Beitrag sie diese Einrichtungen einmalig und vielleicht auch dauerhaft unterstützen können. Zu Weihnachten, aber auch das Jahr über.
Zukunftswerk unterstützt dieses Jahr erstmals Amnesty International mit einer Geldspende. Wir haben uns für AI entschieden, weil die Lage der Menschenrechte in 2023 nicht besser geworden ist, auch infolge Kriegs und Vertreibung. Die Arbeit von Amnesty International ist damit nochmals wichtiger geworden.
Regional liegt uns die örtliche Tafel am Herzen, deren soziale Arbeit wir sehr schätzen und auf deren Hilfe eine Reihe von Mitbürgerinnen und Mitbürger angewiesen sind. In Zeiten steigender Preise und hoher Inflation wird die Zahl der von der Tafel unterstützten Menschen nochmals zunehmen. Die Tafel haben wir auch im letzten Jahr bereits beschenkt. Ich denke, es ist wichtig, dass wir diese Unterstützung beibehalten.
Schließlich sind wir ein dauerhaftes Engagement für den Landesbund für Vogelschutz eingegangen. Der LBV leistet großartige Arbeit rund um Naturschutz in Bayern, also Arten-, Biotop-, Klimaschutz und Umweltbildung. Themen, die uns als Zukunftswerk besonders am Herzen liegen. Mit unserem gemeinnützigen Schwesterverein Zukunftswerk Klimaschutz e.V. haben wir dieses Jahr schließlich auch Bildung unterstützt - und zwar in Form eines drei Monate dauernden Deutschunterrichts für eine Gruppe von zehn Personen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Unsere Aufgabe war es in diesem Zusammenhang, den Unterricht zu organisieren und selbst die Mittel zu beschaffen, um die Lehrkraft und die Unterrichtsmaterialien zu bezahlen. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an die Sparkasse Oberland und an den Liederkranz Orchesterverein Peißenberg e.V., die gemeinsam mit uns dieses Projekt in die Tat umgesetzt haben.
Kundengeschenke und Weihnachtskarten – ja oder nein?
Alexander: Zukunftswerk ist mit Kundengeschenken und Weihnachtsgrüßen sehr zurückhaltend. Zum einen werden Geschenke immer argwöhnischer beurteilt und in Zeiten eines zunehmenden Bewusstseins für Compliance immer kritischer. Wir möchten die Ansprechpartner*innen bei unseren Geschäftskunden nicht in Verlegenheit bringen. Was Weihnachtsgrüße betrifft, sind wir unschlüssig und auch etwas verunsichert, um nicht zu sagen ratlos. Bis vor drei Jahren haben wir unseren Kunden Weihnachtskarten geschrieben, dafür aber zunehmend Kritik erfahren, weil die versandten Briefe natürlich eine vermeidbare ökologische Beeinträchtigung bedeuten. Und als Nachhaltigkeits- und Klimaschutzberatung kann das natürlich nicht gleichgültig sein. Vielleicht schreiben wir dieses Jahr eine E-Mail zu Weihnachten, aber ganz sicher sind wir uns auch insofern noch nicht, weil wir durchaus die Erfahrung gemacht haben, dass kurz vor Weihnachten eine wahre Flut von Grüßen eintrifft. Die supergute Idee, wie wir ökologisch vorbildlich, unaufdringlich und sehr, sehr herzlich Weihnachtsgrüße versenden können, haben wir noch nicht gehabt. Anlass genug, darüber einmal sehr intensiv nachzudenken.
Alexander: Ich denke, es ist sinnvoll, wenn Unternehmen und eigentlich auch alle Menschen, die etwas spenden wollen, sich Gedanken darüber machen, welche Einrichtungen sie von Herzen unterstützen möchten und mit welchem Geldbetrag oder Beitrag sie diese Einrichtungen einmalig und vielleicht auch dauerhaft unterstützen können. Zu Weihnachten, aber auch das Jahr über.
Zukunftswerk unterstützt dieses Jahr erstmals Amnesty International mit einer Geldspende. Wir haben uns für AI entschieden, weil die Lage der Menschenrechte in 2023 nicht besser geworden ist, auch infolge Kriegs und Vertreibung. Die Arbeit von Amnesty International ist damit nochmals wichtiger geworden.
Regional liegt uns die örtliche Tafel am Herzen, deren soziale Arbeit wir sehr schätzen und auf deren Hilfe eine Reihe von Mitbürgerinnen und Mitbürger angewiesen sind. In Zeiten steigender Preise und hoher Inflation wird die Zahl der von der Tafel unterstützten Menschen nochmals zunehmen. Die Tafel haben wir auch im letzten Jahr bereits beschenkt. Ich denke, es ist wichtig, dass wir diese Unterstützung beibehalten.
Schließlich sind wir ein dauerhaftes Engagement für den Landesbund für Vogelschutz eingegangen. Der LBV leistet großartige Arbeit rund um Naturschutz in Bayern, also Arten-, Biotop-, Klimaschutz und Umweltbildung. Themen, die uns als Zukunftswerk besonders am Herzen liegen. Mit unserem gemeinnützigen Schwesterverein Zukunftswerk Klimaschutz e.V. haben wir dieses Jahr schließlich auch Bildung unterstützt - und zwar in Form eines drei Monate dauernden Deutschunterrichts für eine Gruppe von zehn Personen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Unsere Aufgabe war es in diesem Zusammenhang, den Unterricht zu organisieren und selbst die Mittel zu beschaffen, um die Lehrkraft und die Unterrichtsmaterialien zu bezahlen. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an die Sparkasse Oberland und an den Liederkranz Orchesterverein Peißenberg e.V., die gemeinsam mit uns dieses Projekt in die Tat umgesetzt haben.
Kundengeschenke und Weihnachtskarten – ja oder nein?
Alexander: Zukunftswerk ist mit Kundengeschenken und Weihnachtsgrüßen sehr zurückhaltend. Zum einen werden Geschenke immer argwöhnischer beurteilt und in Zeiten eines zunehmenden Bewusstseins für Compliance immer kritischer. Wir möchten die Ansprechpartner*innen bei unseren Geschäftskunden nicht in Verlegenheit bringen. Was Weihnachtsgrüße betrifft, sind wir unschlüssig und auch etwas verunsichert, um nicht zu sagen ratlos. Bis vor drei Jahren haben wir unseren Kunden Weihnachtskarten geschrieben, dafür aber zunehmend Kritik erfahren, weil die versandten Briefe natürlich eine vermeidbare ökologische Beeinträchtigung bedeuten. Und als Nachhaltigkeits- und Klimaschutzberatung kann das natürlich nicht gleichgültig sein. Vielleicht schreiben wir dieses Jahr eine E-Mail zu Weihnachten, aber ganz sicher sind wir uns auch insofern noch nicht, weil wir durchaus die Erfahrung gemacht haben, dass kurz vor Weihnachten eine wahre Flut von Grüßen eintrifft. Die supergute Idee, wie wir ökologisch vorbildlich, unaufdringlich und sehr, sehr herzlich Weihnachtsgrüße versenden können, haben wir noch nicht gehabt. Anlass genug, darüber einmal sehr intensiv nachzudenken.
Christina: Ich habe bereits von Unternehmen mitbekommen, dass Sie ihren Mitarbeitenden und Geschäftspartner*innen ein Buch geschenkt haben, das sich mit den aktuellen Nachhaltigkeitsthemen befasst. Es muss ja kein reines Sachbuch sein, auch hier gibt es bereits leicht lesbare Lektüre mit Unterhaltungscharakter und Wissensvermittlung. Das finde ich klasse und würde mich persönlich sehr freuen! |
Gibt es nachhaltiges Shopping und ein nachhaltiges Fest?
Als Unternehmen können wir wählen, an wen wir spenden wollen. Beim privaten Einkauf können wir uns überlegen, wessen Produkte wir kaufen wollen und wohin unser Geld fließen soll.
Julia: Geschenkpatenschaften sind ein tolles, nachhaltiges Präsent für Naturliebhaber*innen. Je nachdem, wofür sich der Beschenkte interessiert, gibt es ganz unterschiedliche Ansätze; eine Bienenpatenschaft mit regionalem Bezug, eine Patenschaft bedrohter Tierarten in entfernten Gegenden (beispielsweise über den WWF) oder eine Patenschaft für bedrohte Fluss-, Meeres- oder Moorgebiete (beispielsweise über den NABU), um nur ein paar Beispiele zu nennen. |
Katrin: Ich weiß nicht, ob unser Weihnachten nachhaltig ist. Wir versuchen es zumindest. Es gibt seit letztem Jahr einen wiederverwertbaren Baum aus Holz (sieht etwas komisch aus), Geschenke werden nur sparsam oder recycelbar verpackt. Das Essen ist nach Möglichkeit saisonal, regional, bio. Wobei ich finde, wenn man sich das ganze Jahr bemüht, darf man sich zu Weihnachten auch mal etwas anderes gönnen. Man muss sich ja nicht total verbiegen ;-) Wir großen schenken uns zu Weihnachten nichts, außer selbstgemachte Plätzchen und den Omas ein Fotoalbum unserer jährlichen Erlebnisse. Bei den Kindern versuche ich beim Wunschzettel auch schon mit den Fragen anzusetzen: Braucht es das wirklich? Haben wir Platz? Wie lange wird es genutzt? Meist kann ich sie damit in die richtige Richtung lenken, dass ich nichts Unsinniges kaufen muss, was später nur in der Ecke liegt. Zumindest im Moment noch. |
Steven: Ich versuche Sachen und Aktivitäten zu verschenken, die die Person sich sonst selbst gönnen wollen würde oder schon lange auf dem Zettel hat: Ein Kino-Abo für Filmfanatikerinnen,die Boulderhallenmitgliedschaft für Bergfans oder einen hochwertigen Pizzastein für den Hobby-Pizzaiolo im Freundeskreis. Das sind Geschenke, die nicht in der Ecke liegen bleibenoder zusätzliche Umweltbelastungen erzeugen, aber trotzdem viel Freude bereiten! |
Christina: Nachhaltiger ist es bestimmt, seinen Liebsten Zeit zu schenken – sei es ein offenes Ohr bei einem gemeinsamen Spaziergang oder bei Kaffee & Kuchen oder der gemeinsame Besuch eines Schokoladenmuseums oder Escape Rooms – Erinnerungen sind oft nachhaltiger als Materielles. Zumal uns Dinge im Überfluss eine Belastung geworden sind, denn sie benötigen auch Zeit & Raum. Wenn es aber dennoch ein materielles Geschenk sein soll, frage ich nach konkreten Bedürfnissen und Wünschen. Dann geht’s an die Recherche – wo könnte ich bspw. eine Wanderhose so nachhaltig wie möglich bekommen? Da halte ich mich an die nachhaltige Konsum-Pyramide: 1. gebraucht, 2. selber machen, 3. neu kaufen. Für Letzteres gibt es schon eine Vielzahl an Unternehmen, die grünere Produkte anbieten. Dadurch zeige ich auch meiner beschenkten Person, dass Nachhaltigkeit in all unsere Entscheidungen einfließen kann und nicht ausschließlich Verzicht bedeutet. Gibt es keine Wünsche, so schenke ich gerne nachhaltige Varianten von alltäglich Nützlichem, bspw. Wachstücher zum Verpacken von Lebensmitteln oder wiederverwendbare Abschminkpads, sodass zukünftig hier vielleicht etwas weniger Verschwendung passiert, es aber positiv behaftet ist.
Veronika: Wenn sich die Geschwisterkinder Plastikzeug wünschen, lasse ich die Omas ran, das mache ich nur mit Widerstand mit. Viel lieber schenke ich eh Kreatives, Kulinarisches und Bücher. Bei uns wird außerdem alles in wiederverwendbare Weihnachtssäckchen verpackt. Aber ganz konsequent bin ich nicht. Ich mag und schenke gerne Krimskrams und verbringe - viel zu kurzfristig und deshalb nicht mehr entspannt - viel Zeit damit, mir schöne, kreative Geschenke zu überlegen, die gefallen und auch noch gebraucht werden. Mir wird dabei oft bewusst, dass ökologisch und fair produziertes unbedingt günstiger werden muss als konventionelle Ware. |
Persönliche Ressourcen schonen
Plötzlich ist es Mitte Dezember und es ist (vermeintlich) nichts erledigt.
Eine nachhaltige Perspektive bezieht auch die Schonung der eigenen Ressourcen mit ein. Für die, die sich gestresst fühlen, gibt es Alternativen, die zugegeben etwas Übung brauchen:
Eine nachhaltige Perspektive bezieht auch die Schonung der eigenen Ressourcen mit ein. Für die, die sich gestresst fühlen, gibt es Alternativen, die zugegeben etwas Übung brauchen:
- Nein sagen
- Termine hinterfragen, zu denen wir nicht aus vollem Herzen JA sagen, dann mutig absagen
- Perfektionismus ablegen
- Ruhe suchen und Pausen einlegen
- Sich fragen: Was und wen braucht es wirklich, um eine schöne Advents- und Weihnachtszeit zu haben?
Lieber Zeit mit diesen Menschen verbringen als bis ins letzte Eck geputzt zu haben - Sich bewusst nicht mitreißen lassen von der Hektik – und wenn doch, das bunte Treiben bewusst genießen
Wer aufgrund von Jahresabschlüssen im Arbeitsstress ist: Auch im Januar und Februar gibt es die Möglichkeit zum Rückzug, denn die sogenannte staade Zeit kann in jedem Monat Platz finden.
Inspiration fürs Schenken und Spenden gefunden?
Wenn nicht, hat die schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf einen zeitlosen Geschenktipp:
"Schenken heißt, einem anderen etwas zu geben,
was man am liebsten selbst behalten möchte.“
was man am liebsten selbst behalten möchte.“
Fotos: Mitarbeitende: Zukunftswerk und privat; Unsplash: Mel Pool, Alisa Anton
(VP)
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