Verantwortung für sich und künftige Generationen übernehmen - unsere Kunden machen vor, wie man Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg vereint. Wir haben uns mit Dr. Jürgen Dietrich, vom Staatsweingut Meersburg unterhalten, was es bedeutet, Weinbau und Nachhaltigkeit zu vereinbaren.
Weinbau gibt es in Meersburg seit dem 13. Jahrhundert. Vor Ihnen haben schon zahlreiche Generationen an Winzern dafür gesorgt, dass guter Wein das Herz von Menschen erfreut. Welche Bedeutung hat diese historische Dimension für Ihre Arbeit?
Die 810-jährige Unternehmenstradition, auf die unser Weingut zurückblicken kann, macht uns einerseits stolz. Andererseits ist sie auch eine große Verpflichtung, dieses Erbe weiterhin zu pflegen und mit Weitsicht zu verwalten. Für uns zählt nicht das schnelle Geld. Wir orientieren uns nicht an hippen Modeerscheinungen, sondern wir richten unser Tun an langfristigen Entwicklungen aus. Ein Weinberg steht normalerweise 30 Jahre lang. Schon deshalb müssen wir strategisch und im besten Sinn des Wortes konservativ denken.
In der jüngeren Geschichte gehört sicherlich zu den Meilensteinen, dass Sie 2012 mit dem Nachhaltigkeitssiegel FairChoice ausgezeichnet wurden. Ebenso ist das Weingut nun seit 2016 klimaneutral. Warum haben Sie und Ihr Team sich für eine Strategie der Nachhaltigkeit entschieden?
Nachhaltiges Wirtschaften ist unserer Meinung nach die einzig richtige, konsequente Antwort auf den Klimawandel, der eine der größten Herausforderungen für den Weinbau darstellt. Wir haben uns seinerzeit nicht für den ideologisch geprägten Öko-Weinbau entschieden, weil der unserer Meinung nach zu kurz greift und die Grundsätze der Regionalität und der Fairness sowie die wirtschaftliche Nachhaltigkeit nicht beinhaltet. Außerdem sind manche Vorgaben des Öko-Weinbaus aus klimatologischer Sicht sogar kontraproduktiv. Nachhaltiges Wirtschaften orientiert sich an wissenschaftlich fundierten Fakten, wie z.B. der CO2-Bilanz. Das macht Maßnahmen und Ergebnisse nachvollziehbar und effizienter.
Sie setzen sich für Biodiversität, den Schutz von Böden und Gewässern, gerechte Entlohnung und Förderung der Mitarbeiter sowie Faire Handelsbeziehungen ein. Wird dieses Engagement von Ihren Kunden honoriert?
Für unsere Privatkunden ist unser nachhaltiges Handeln eine Selbstverständlichkeit. Sie sind nicht bereit dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Ob die eine oder andere Kaufentscheidung auf unser Engagement für Nachhaltigkeit zurückzuführen ist, können wir nicht nachvollziehen. Die Umsätze sind nach der Zertifizierung jedenfalls nicht deutlich angestiegen. Erst in jüngerer Zeit beginnt sich aber das Networking mit gleichgesinnten Unternehmen auszuzahlen, die ihrerseits Aufträge vom Nachhaltigkeitsengagement ihrer Lieferanten abhängig machen.
Welche Ziele haben Sie sich für das Staatsweingut Meersburg für die nächsten Jahre gesetzt?
Der nächste Meilenstein wird der Ersatz der Ölheizung in unserem Betriebshof in Meersburg durch eine Hackschnitzelheizung sein. In der wollen wir dann die gerodeten Rebstöcke und Holzpfähle aus abgängigen Rebbeständen verheizen. Generell arbeiten wir permanent weiter an einer Reduzierung unserer CO2-Emissionen.
Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!
Die 810-jährige Unternehmenstradition, auf die unser Weingut zurückblicken kann, macht uns einerseits stolz. Andererseits ist sie auch eine große Verpflichtung, dieses Erbe weiterhin zu pflegen und mit Weitsicht zu verwalten. Für uns zählt nicht das schnelle Geld. Wir orientieren uns nicht an hippen Modeerscheinungen, sondern wir richten unser Tun an langfristigen Entwicklungen aus. Ein Weinberg steht normalerweise 30 Jahre lang. Schon deshalb müssen wir strategisch und im besten Sinn des Wortes konservativ denken.
In der jüngeren Geschichte gehört sicherlich zu den Meilensteinen, dass Sie 2012 mit dem Nachhaltigkeitssiegel FairChoice ausgezeichnet wurden. Ebenso ist das Weingut nun seit 2016 klimaneutral. Warum haben Sie und Ihr Team sich für eine Strategie der Nachhaltigkeit entschieden?
Nachhaltiges Wirtschaften ist unserer Meinung nach die einzig richtige, konsequente Antwort auf den Klimawandel, der eine der größten Herausforderungen für den Weinbau darstellt. Wir haben uns seinerzeit nicht für den ideologisch geprägten Öko-Weinbau entschieden, weil der unserer Meinung nach zu kurz greift und die Grundsätze der Regionalität und der Fairness sowie die wirtschaftliche Nachhaltigkeit nicht beinhaltet. Außerdem sind manche Vorgaben des Öko-Weinbaus aus klimatologischer Sicht sogar kontraproduktiv. Nachhaltiges Wirtschaften orientiert sich an wissenschaftlich fundierten Fakten, wie z.B. der CO2-Bilanz. Das macht Maßnahmen und Ergebnisse nachvollziehbar und effizienter.
Sie setzen sich für Biodiversität, den Schutz von Böden und Gewässern, gerechte Entlohnung und Förderung der Mitarbeiter sowie Faire Handelsbeziehungen ein. Wird dieses Engagement von Ihren Kunden honoriert?
Für unsere Privatkunden ist unser nachhaltiges Handeln eine Selbstverständlichkeit. Sie sind nicht bereit dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Ob die eine oder andere Kaufentscheidung auf unser Engagement für Nachhaltigkeit zurückzuführen ist, können wir nicht nachvollziehen. Die Umsätze sind nach der Zertifizierung jedenfalls nicht deutlich angestiegen. Erst in jüngerer Zeit beginnt sich aber das Networking mit gleichgesinnten Unternehmen auszuzahlen, die ihrerseits Aufträge vom Nachhaltigkeitsengagement ihrer Lieferanten abhängig machen.
Welche Ziele haben Sie sich für das Staatsweingut Meersburg für die nächsten Jahre gesetzt?
Der nächste Meilenstein wird der Ersatz der Ölheizung in unserem Betriebshof in Meersburg durch eine Hackschnitzelheizung sein. In der wollen wir dann die gerodeten Rebstöcke und Holzpfähle aus abgängigen Rebbeständen verheizen. Generell arbeiten wir permanent weiter an einer Reduzierung unserer CO2-Emissionen.
Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!