Lokaler Klimaschutz durch Humusaufbau?
Ein Interview mit Tom Weseloh von positerra zeigt uns auf, wie das funktionieren soll.
Ein Interview mit Tom Weseloh von positerra zeigt uns auf, wie das funktionieren soll.

positerra, was steckt hinter diesem Namen?
positerra setzt sich aus den Worten „Terra“, lateinisch für Boden, und „positiv“ zusammen. In dem wir etwas Gutes für den Boden tun, tun wir auch etwas für das Klima und die Umwelt. Unser Ziel ist, die regenerative Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu fördern. Bei dieser Bewirtschaftung entsteht mehr fruchtbarer Humus als bei konventioneller Landwirtschaft und dieser verbessert – neben vielen anderen positiven Aspekten – unsere Klimabilanz.
Wie hängen ein gesunder Boden und Klimaschutz zusammen?
Der Boden ist in der Lage unvorstellbar große Mengen an CO2 zu binden. Und zwar in Form von Humus. Die vom französischen Landwirtschaftsminister auf der Pariser Klimaschutzkonferenz 2015 eingebrachte Initiative „4 per 1000“, der sich unter anderem die deutsche Bundesregierung angeschlossen hat, hat ermittelt, dass ein jährlicher weltweiter Humusaufbau von 0,04 % die Emissionen eines gesamten Jahres kompensieren würde. Oder anders ausgedrückt: Ein Prozent mehr Humus in den globalen Böden könnte laut US- „Bodenpapst“ Rattan Lal und anderen Forschern den CO2-Anteil in der Luft weltweit auf ein weitgehend ungefährliches Maß bringen. „Weitgehend ungefährlich“ bedeutet: Man misst die Konzentration in „parts per million“ (ppm). Heute sind in einer Million Teile Luft 400 Teile CO2, Ziel wären 336.
Dann ist Humus also eine echte Chance für den Klimawandel?
Ja, das auch – aber nicht nur. Humus macht auch Böden fruchtbarer. Diese Funktion wird in der konventionellen Landwirtschaft häufig als nicht wesentlich erachtet. Denn der Einsatz von Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln können fehlende Fruchtbarkeit ausgleichen. Zumindest auf den ersten Blick, schließlich lassen sich hohe Erträge erzielen und selbst Monokulturen, also die immer gleiche Pflanze Jahr für Jahr, werden möglich. Humus hat aber viele weitere Vorteile: Humusreiche Böden können mehr Wasser speichern und Dürrephasen besser überstehen. Sie nehmen bei Starkregen das Wasser schneller auf und vermeiden so Erosion. Das Bodenleben wird gestärkt und die Artenvielfalt steigt. Und selbst das Grundwasser wird besser – denn Humus speichert Stickstoff, der ansonsten versickern würde.
Wie kann man euch unterstützen?
Wir versuchen, die Unterstützung des Humusaufbaus möglichst einfach zu machen. Unternehmen, Kommunen oder auch Privatpersonen können festlegen, in welchem Umfang sie ihre nicht zu vermeidenden Emissionen über ein Humusaufbauprogramm kompensieren und sich finanziell engagieren möchten. Sie können eine entsprechend große „Klimaschutz- oder Bodenpatenschaft“ übernehmen. Dafür ermitteln sie ihren eigenen CO2-Fußabdruck. positerra berechnet, welche Ackerfläche benötigt wird, um die entsprechende Menge CO2 als Humus zu binden. Gleichzeitig sucht positerra einen oder mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die diese Fläche zur Verfügung stellen wollen. Der „Pate“ erwirbt für die Kompensation seiner Emissionen von positerra sogenannte „Humusprämien“ zu einem marktüblichen Preis pro Tonne CO2. Ein großer Teil dieses Geld wird dem Landwirt weitergeleitet, um die Umstellung auf eine humussteigernde Bewirtschaftung finanzieren zu können. Somit hat der Landwirt einen zusätzlichen finanziellen Anreiz umzustellen.
positerra setzt sich aus den Worten „Terra“, lateinisch für Boden, und „positiv“ zusammen. In dem wir etwas Gutes für den Boden tun, tun wir auch etwas für das Klima und die Umwelt. Unser Ziel ist, die regenerative Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu fördern. Bei dieser Bewirtschaftung entsteht mehr fruchtbarer Humus als bei konventioneller Landwirtschaft und dieser verbessert – neben vielen anderen positiven Aspekten – unsere Klimabilanz.
Wie hängen ein gesunder Boden und Klimaschutz zusammen?
Der Boden ist in der Lage unvorstellbar große Mengen an CO2 zu binden. Und zwar in Form von Humus. Die vom französischen Landwirtschaftsminister auf der Pariser Klimaschutzkonferenz 2015 eingebrachte Initiative „4 per 1000“, der sich unter anderem die deutsche Bundesregierung angeschlossen hat, hat ermittelt, dass ein jährlicher weltweiter Humusaufbau von 0,04 % die Emissionen eines gesamten Jahres kompensieren würde. Oder anders ausgedrückt: Ein Prozent mehr Humus in den globalen Böden könnte laut US- „Bodenpapst“ Rattan Lal und anderen Forschern den CO2-Anteil in der Luft weltweit auf ein weitgehend ungefährliches Maß bringen. „Weitgehend ungefährlich“ bedeutet: Man misst die Konzentration in „parts per million“ (ppm). Heute sind in einer Million Teile Luft 400 Teile CO2, Ziel wären 336.
Dann ist Humus also eine echte Chance für den Klimawandel?
Ja, das auch – aber nicht nur. Humus macht auch Böden fruchtbarer. Diese Funktion wird in der konventionellen Landwirtschaft häufig als nicht wesentlich erachtet. Denn der Einsatz von Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln können fehlende Fruchtbarkeit ausgleichen. Zumindest auf den ersten Blick, schließlich lassen sich hohe Erträge erzielen und selbst Monokulturen, also die immer gleiche Pflanze Jahr für Jahr, werden möglich. Humus hat aber viele weitere Vorteile: Humusreiche Böden können mehr Wasser speichern und Dürrephasen besser überstehen. Sie nehmen bei Starkregen das Wasser schneller auf und vermeiden so Erosion. Das Bodenleben wird gestärkt und die Artenvielfalt steigt. Und selbst das Grundwasser wird besser – denn Humus speichert Stickstoff, der ansonsten versickern würde.
Wie kann man euch unterstützen?
Wir versuchen, die Unterstützung des Humusaufbaus möglichst einfach zu machen. Unternehmen, Kommunen oder auch Privatpersonen können festlegen, in welchem Umfang sie ihre nicht zu vermeidenden Emissionen über ein Humusaufbauprogramm kompensieren und sich finanziell engagieren möchten. Sie können eine entsprechend große „Klimaschutz- oder Bodenpatenschaft“ übernehmen. Dafür ermitteln sie ihren eigenen CO2-Fußabdruck. positerra berechnet, welche Ackerfläche benötigt wird, um die entsprechende Menge CO2 als Humus zu binden. Gleichzeitig sucht positerra einen oder mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die diese Fläche zur Verfügung stellen wollen. Der „Pate“ erwirbt für die Kompensation seiner Emissionen von positerra sogenannte „Humusprämien“ zu einem marktüblichen Preis pro Tonne CO2. Ein großer Teil dieses Geld wird dem Landwirt weitergeleitet, um die Umstellung auf eine humussteigernde Bewirtschaftung finanzieren zu können. Somit hat der Landwirt einen zusätzlichen finanziellen Anreiz umzustellen.