Diesmal hatten wir das Vergnügen, mit Herrn Roman Ossner vom Deutschen Alpenverein e.V., Sektion München, ein wenig zu plaudern. Roman ist Mitarbeiter für Umwelt- und Naturschutz. Wir sprachen mit ihm darüber, warum gerade die Alpen und die Voralpenregion vom Klimawandel betroffen sind, wieso der Deutsche Alpenverein unter dem Klimawandel leidet und wieso auch beim DAV die Emissionsbilanz ein wichtiger Gradmesser ist.
Zukunftswerk: Roman Ossner ist Mitarbeiter für Umwelt- und Naturschutz der Sektion München des DAV e.V. Welche Motivation haben Sie, sich für diese wichtigen Themen einzusetzen?
Roman Ossner: Die Themen Umwelt, Natur, Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz sind eine der zentralen Herausforderungen für uns im kommenden Jahrzehnt. Bei uns sind diese Themen verhältnismäßig neue und junge Aufgabenfelder mit viel Freiheit zur Gestaltung der Inhalte. Persönlich bin ich überzeugt, mit meiner Arbeit beim DAV einen guten und richtigen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
Zukunftswerk: Wieso ist gerade auch das Bergökosystem vom Klimawandel betroffen?
Roman Ossner: Das Bergökosystem stellt sich als besonders sensibel heraus. So wird beispielsweise die Flora und Fauna in höhere Lagen verdrängt. Hinzu kommt das dramatische Abschmelzen der Gletscher, was zu großen Problemen im Wassermanagement der Alpen führt. Aufgrund dessen ist natürlich auch das Voralpenland in Gefahr.
Beim Deutschen Alpenverein sind besonders die Hütten und Wege vom Klimawandel und die dadurch bedingten Ereignisse betroffen. Beispielsweise können die Zunahme von Starkwetterereignissen (Sturm, Schneelast usw.) größere Probleme darstellen. Hinzu kommt der auftauende Permafrost. Hieraus resultieren Stabilitätsprobleme im Untergrund. Das Ergebnis: Verschüttung von Wegen und zunehmende Instabilität der Hütten. Dies sind nur ein paar Negativbeispiele.
Zukunftswerk: Umweltbildung ist ein entscheidender Faktor, um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Welche Maßnahmen hat der DAV hier konkret umgesetzt und wie werden diese angenommen?
Roman Ossner: In meinem Fall kann ich nur für die Sektionen München und Oberland sprechen. Im Bereich Bildung ist die Sensibilisierung meiner Meinung nach bereits sehr hoch, allerdings liegt der Fokus derzeit bei Kindern und Jugendlichen, obwohl auch Erwachsene hier Nachholbedarf haben.
Man glaubt es kaum, aber auch auf Deutschlands höchstem Berg gibt es noch jede Menge Müll. Neben Altlasten gibt es dort zahlreiche Gegenstände, die Wanderer oder Skifahrer verlieren. Glücklicherweise hat das Müllproblem in den Alpen in den vergangenen Jahren abgenommen. Trotzdem veranstalten wir in regelmäßigen Abständen Müllsammelaktionen, um die Berge sauber zu halten. Darüber hinaus veranstalten wir Workshops bei der Jugendvollversammlung zu Themen rund um Klima- und Umweltschutz. Hinzu kommt das Projekt des Bundesverbandes „Klimafreundlicher Bergsport“, bei dem das öffentliche Bewusstsein für Klimawandel in den Bergen gestärkt werden soll.
Zukunftswerk: Welchen Faktor spielt die Bilanzierung Ihrer Emissionen bzw. Klimaneutralität, wenn es darum geht, Ihre Ziele in Sachen Klima zu erreichen?
Roman Ossner: Die CO2-Bilanzierung hat sich zum bewährtesten ökologischen Gradmesser der vergangenen Jahre entwickelt. Zahlreiche Vorhersagen und Berechnungen stützen sich überwiegen auf CO2. Die Bilanzierung ein Instrument, mit dem man ökologische Faktoren quantifizieren kann. In einer Welt, die von ökonomischen Zahlen getrieben ist, findet man Anschluss und kann Vergleiche anstellen, um ein Gefühl zu gewinnen, welche Entscheidungen ökologisch sinnvoll sind.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Roman Ossner für dieses schöne Interview!