Als Genossenschaft verfolgt das zukunftswerk mit großer Aufmerksamkeit, was andere Genossenschaften bewirken. Genauso beobachten wir auch die Fort- und Rückschritte seitens der Politik im Hinblick auf die Energiewende. Wobei wir momentan wohl korrekterweise von einem „Auf-der-Stelle-Treten“ sprechen müssen. Der politische Apparat ist schwerfällig und steht zudem unter dem Einfluss der Interessen der großen Energiekonzerne. Für viele Bundesbürger geht der Kurswechsel zu langsam vonstatten.
Daher freut es uns umso mehr, dass die Bundesbürger die Energiewende zusehends organisieren. Sie investieren verstärkt in Energiegenossenschaften, deren Anzahl sich nach Angaben des Bundesumweltministeriums (BMU) im vergangenen Jahr verdoppelt und innerhalb der vergangenen zehn Jahre sogar verzehnfacht hat. Deutschlandweit sind es derzeit fast 600. Die Marktdominanz der großen Energieversorger wird dadurch zurückgedrängt; sie verlieren an Einfluss. Mehr als die Hälfte der installierten Energieleistung aus Wind, Sonne und Co. liegt bereits in Händen von Privatpersonen und Landwirten.
Diese Zahlen basieren auf Ergebnissen des vom BMU finanzierten Forschungsprojekts „Genossenschaftliche Unterstützungsstrukturen für eine sozialräumlich orientierte Energiewirtschaft“, das das Kölner Klaus Novy Institutdurchgeführt hat. Das Institut wird in den kommenden Tagen eine Machbarkeitsstudie hierzu veröffentlichen.
Energiegenossenschaften bieten Bürgern die Möglichkeit, zum Strom- und Wärmeproduzenten zu werden und eröffnen ihnen ein direktes Mitbestimmungsrecht über den Kurs ihres „Unternehmens“: In Genossenschaften hat jedes Mitglied eine Stimme. Einsteigen in eine Beteiligung kann man laut BMU in einigen Genossenschaften schon ab 50 Euro. Im Regelfall lägen die Mindestbeiträge bei 100 bis 500 Euro, der Durchschnitt bei etwa 5.000 Euro. Damit, so das Ministerium, böten Energiegenossenschaften auch Geringverdienern die Möglichkeit, sich finanziell an der Energiewende zu beteiligen.
Mittlerweile zeigt sich an vielen Orten, dass die Energiewende hierzulande seit Jahren „von unten“ vorangetrieben wird: Ein Beispiel ist die brandenburgische Gemeinde Schlalach im Fläming, wo die Bürgerinnen und Bürger den Bau eines Windparks in die Hand genommen haben. Nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien sorgen 16 Windräder dafür, dass der Ort zum Stromexporteur geworden ist. Die Gemeinde produziert 60-Mal mehr als sie verbraucht. Und auch bei uns im Oberland treibt die Bürgerstiftung "Energiewende Oberland" den Ausbau der erneuerbaren Energien voran, um die Energieautarkie für die Region zu erlangen.
Städte und Gemeinden können vom Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort profitieren, und zwar desto stärker, je mehr Wertschöpfungsschritte sie vom Bau bis Betrieb der Anlagen selbst übernehmen. Sie schaffen damit nicht nur neue Arbeitsplätze vor Ort, sondern können auch erhebliche zusätzliche Steuereinnahmen generieren. Das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat diese Effekte erst im Frühjahr für Baden-Württemberg durchgerechnet. Selbst 1.000-Seelen-Dörfer können ihre Kassen demnach mit mehreren Tausend Euro im Jahr füllen.
Eine Investition in erneuerbare Energien über Genossenschaften kann sich auch für die Bürgerinnen und Bürger rentieren. Ein Kursrisiko wie bei Aktien gibt es nicht. Jedes Mitglied hat Anspruch auf Auszahlung seiner Einlage, muss also keinen Käufer für seine Geschäftsanteile suchen. In einer vergangenen Herbst von der Agentur für Erneuerbare Energien veröffentlichten Broschüre (PDF), in der mehrere deutsche Energiegenossenschaften vorgestellt werden, lag die Rendite für die Anteilseigner zwischen vier und fünf Prozent.
(KT)
Diese Zahlen basieren auf Ergebnissen des vom BMU finanzierten Forschungsprojekts „Genossenschaftliche Unterstützungsstrukturen für eine sozialräumlich orientierte Energiewirtschaft“, das das Kölner Klaus Novy Institutdurchgeführt hat. Das Institut wird in den kommenden Tagen eine Machbarkeitsstudie hierzu veröffentlichen.
Energiegenossenschaften bieten Bürgern die Möglichkeit, zum Strom- und Wärmeproduzenten zu werden und eröffnen ihnen ein direktes Mitbestimmungsrecht über den Kurs ihres „Unternehmens“: In Genossenschaften hat jedes Mitglied eine Stimme. Einsteigen in eine Beteiligung kann man laut BMU in einigen Genossenschaften schon ab 50 Euro. Im Regelfall lägen die Mindestbeiträge bei 100 bis 500 Euro, der Durchschnitt bei etwa 5.000 Euro. Damit, so das Ministerium, böten Energiegenossenschaften auch Geringverdienern die Möglichkeit, sich finanziell an der Energiewende zu beteiligen.
Mittlerweile zeigt sich an vielen Orten, dass die Energiewende hierzulande seit Jahren „von unten“ vorangetrieben wird: Ein Beispiel ist die brandenburgische Gemeinde Schlalach im Fläming, wo die Bürgerinnen und Bürger den Bau eines Windparks in die Hand genommen haben. Nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien sorgen 16 Windräder dafür, dass der Ort zum Stromexporteur geworden ist. Die Gemeinde produziert 60-Mal mehr als sie verbraucht. Und auch bei uns im Oberland treibt die Bürgerstiftung "Energiewende Oberland" den Ausbau der erneuerbaren Energien voran, um die Energieautarkie für die Region zu erlangen.
Städte und Gemeinden können vom Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort profitieren, und zwar desto stärker, je mehr Wertschöpfungsschritte sie vom Bau bis Betrieb der Anlagen selbst übernehmen. Sie schaffen damit nicht nur neue Arbeitsplätze vor Ort, sondern können auch erhebliche zusätzliche Steuereinnahmen generieren. Das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat diese Effekte erst im Frühjahr für Baden-Württemberg durchgerechnet. Selbst 1.000-Seelen-Dörfer können ihre Kassen demnach mit mehreren Tausend Euro im Jahr füllen.
Eine Investition in erneuerbare Energien über Genossenschaften kann sich auch für die Bürgerinnen und Bürger rentieren. Ein Kursrisiko wie bei Aktien gibt es nicht. Jedes Mitglied hat Anspruch auf Auszahlung seiner Einlage, muss also keinen Käufer für seine Geschäftsanteile suchen. In einer vergangenen Herbst von der Agentur für Erneuerbare Energien veröffentlichten Broschüre (PDF), in der mehrere deutsche Energiegenossenschaften vorgestellt werden, lag die Rendite für die Anteilseigner zwischen vier und fünf Prozent.
(KT)