Am Samstag den 7. Juli 2012 würdigten die Vereinten Nationen den Beitrag der Genossenschaften zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung mit dem internationalen UN-Tag der Genossenschaften. Genossenschaften setzen nicht auf kurzfristige Partizipation, sondern auf langfristiges Mitwirken und Gestalten - Prinzipien, auf denen auch ein nachhaltiges Wirtschaften aufbaut. Deshalb lag für zukunftswerk der Entschluss nahe, diese Rechtsform zu wählen.
Wie schon Hermann Schulze Delitzsch, Begründer des deutschen Genossenschaftswesens sagte, "Mehrere kleine Kräfte vereint bilden eine große", so sind wir vom zukunftswerk davon überzeugt, dass Veränderungen im Kleinen beginnen.
Wie schon Hermann Schulze Delitzsch, Begründer des deutschen Genossenschaftswesens sagte, "Mehrere kleine Kräfte vereint bilden eine große", so sind wir vom zukunftswerk davon überzeugt, dass Veränderungen im Kleinen beginnen.
In dieser für die Allgemeinheit angestaubt klingenden Rechtsform werden mindestens zwei Säulen der Nachhaltigkeit vereint: Wirtschaftlichkeit und soziale Gerechtigkeit. Doch es gibt noch viele weitere Gründe, warum die Vereinten Nationen das Jahr 2012 zum Jahr der Genossenschaften erklärt haben.
Schon im Mittelalter setzten die Menschen auf Zusammenhalt, erkannten die Stärke der Gemeinschaft und entwickelten Einigungen. Im Norden schloss man sich zum Erhalt der Deiche zusammen, im Süden wurden Alpengenossenschaften gegründet, um unter anderem die gemeinschaftliche Nutzung der Weiden zu regeln.
Robert Owen gründete 1799 in Schottland die erste Arbeiter-Genossenschaft in einer Baumwollspinnerei. Es gab zwei Faktoren, die für die Gründung von Zusammenschlüssen sprachen: Zum einen konnte eine Einkaufs-Genossenschaft durch eine große Marktmacht niedrige Preise garantieren, zum Anderen sollte eine Arbeiter-Genossenschaft für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen sorgen.
Eine alte Idee, die 2012 nicht aktueller sein könnte
Das Jahr 2012 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen, um auf ihre große weltweite Bedeutung aufmerksam zu machen. Genossenschaften spielen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vieler Länder. "Kooperativen erinnern die internationale Gemeinschaft daran, dass es möglich ist, ökonomische Entwicklungsfähigkeit und soziale Verantwortung gemeinsam zu verfolgen", so UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon.
Es gibt weltweit etwa dreimal mehr Genossenschaftsmitglieder als Anteilseigner von Kapitalgesellschaften. In den letzten drei Jahren wurden in Deutschland über 600 Genossenschaften neu gegründet, insgesamt bieten Kooperativen 800.000 Menschen Arbeit. In Deutschland gibt es derzeit etwa 7.500 Genossenschaften mit rund 20 Millionen Mitgliedern. International bieten sie über 100 Millionen Arbeitsplätze.
Angestoßen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz erlebten Energie-Genossenschaften seit Anfang 2000 einen Aufschwung. Mehr als die Hälfte aller Genossenschafts-Neugründungen findet derzeit im Bereich Energie, Umwelt, Wasser statt. Über 150 Energie-Genossenschaften wurden allein im Jahr 2011 gegründet. Insgesamt gibt es davon rund 450 - davon sind etwa 80 Prozent in der Stromproduktion aktiv.
Warum sind Genossenschaften so attraktiv?
Genossenschaften bieten den Mitgliedern eine gemeinsame Basis und somit große Sicherheit. Eines ihrer Erfolgsgeheimnisse liegt in der regionalen Verwurzelung. Durch das starke Fundament ist es dann möglich, auch überregional erfolgreich zu agieren. Beispiele dafür sind Handwerks-Genossenschaften und Genossenschaftsbanken.
Genossenschaften haben von allen Wirtschaftsformen die niedrigste Insolvenzquote. Da sich ihre Mitglieder über Generationen hinweg immer weiter einbringen, ist diese Rechtsform quasi schon aus ihrem Ursprung heraus nachhaltig. Sie setzt nicht auf kurzfristige Partizipation, sondern langfristiges Mitwirken und Gestalten.
Gewinn und Wohlstand können so selbstverständlich auch geschaffen werden - die Maxime ist hierbei nachhaltiges Handeln, das Motto "ich verbrauche nicht mehr, als ich selber erschaffen kann". Der eher abgenutzte Spruch "Heute schon an morgen denken" beschreibt hervorragend den Kern von Genossenschaften, weil hier immer mit dem Blick in die Zukunft gehandelt wird.
So stark wie die Mitglieder
Voraussetzung für eine gut funktionierende Genossenschaft ist, dass sich die Mitglieder selber einbringen. "Genossenschaften sind immer das, was menschliche Einsicht, geistige Kraft und persönlicher Mut aus ihnen machen", sagte der Bewegungsmitbegründer Hermann Schulze-Delitzsch. Wer selber mitgestalten möchte, ist bei einer Genossenschaft gut aufgehoben, denn hier gilt das Engagement der Mitglieder. Jeder Einzelne hat die Chance, an der gesellschaftlichen Entwicklung aktiv mitzuwirken.
Damit bildet die Genossenschaft das Kooperationsmodell in Wirtschaft und Gesellschaft: durch gemeinsames Handeln Ziele erreichen. Genossenschaften bündeln ökonomische, ökologische und soziale Interessen. Die eG ist ein Kooperationsmodell, das mit regionaler Kompetenz und Selbstständigkeit den Herausforderungen von Wettbewerb, monopolistischen Strukturen und Abhängigkeit standhält. Durch die Wiederentdeckung der Rechtsform und durch die stetig ansteigende Zahl der Neugründungen wird auch der Paradigmenwechsel angetrieben.
Die sozialste Rechtsform?
Die Rechtsform der Genossenschaft würde viele Unternehmen bereichern. Selbst Akademien und Firmen, die sich mit der Veränderung von Menschen beschäftigen, können sehr gut mit der eG arbeiten. Dass die klassischen eGs wie Energieversorger, Banken und Landwirtschaftskooperationen kein alter Hut sind, belegen nicht nur die rasant ansteigenden Gründungszahlen, sondern auch das UN-Jahr 2012. Genossenschaften sind aktueller und wichtiger denn je, denn ihre Idee basiert auf den Werten der Selbsthilfe, Demokratie, Selbstverantwortung, Gleichheit und Solidarität.
Informationen zur Gründung und Förderung von Genossenschaften finden Sie unter:
www.Genossenschaft.de und www.Genossenschaftsverband.de
(KT)
Schon im Mittelalter setzten die Menschen auf Zusammenhalt, erkannten die Stärke der Gemeinschaft und entwickelten Einigungen. Im Norden schloss man sich zum Erhalt der Deiche zusammen, im Süden wurden Alpengenossenschaften gegründet, um unter anderem die gemeinschaftliche Nutzung der Weiden zu regeln.
Robert Owen gründete 1799 in Schottland die erste Arbeiter-Genossenschaft in einer Baumwollspinnerei. Es gab zwei Faktoren, die für die Gründung von Zusammenschlüssen sprachen: Zum einen konnte eine Einkaufs-Genossenschaft durch eine große Marktmacht niedrige Preise garantieren, zum Anderen sollte eine Arbeiter-Genossenschaft für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen sorgen.
Eine alte Idee, die 2012 nicht aktueller sein könnte
Das Jahr 2012 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen, um auf ihre große weltweite Bedeutung aufmerksam zu machen. Genossenschaften spielen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vieler Länder. "Kooperativen erinnern die internationale Gemeinschaft daran, dass es möglich ist, ökonomische Entwicklungsfähigkeit und soziale Verantwortung gemeinsam zu verfolgen", so UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon.
Es gibt weltweit etwa dreimal mehr Genossenschaftsmitglieder als Anteilseigner von Kapitalgesellschaften. In den letzten drei Jahren wurden in Deutschland über 600 Genossenschaften neu gegründet, insgesamt bieten Kooperativen 800.000 Menschen Arbeit. In Deutschland gibt es derzeit etwa 7.500 Genossenschaften mit rund 20 Millionen Mitgliedern. International bieten sie über 100 Millionen Arbeitsplätze.
Angestoßen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz erlebten Energie-Genossenschaften seit Anfang 2000 einen Aufschwung. Mehr als die Hälfte aller Genossenschafts-Neugründungen findet derzeit im Bereich Energie, Umwelt, Wasser statt. Über 150 Energie-Genossenschaften wurden allein im Jahr 2011 gegründet. Insgesamt gibt es davon rund 450 - davon sind etwa 80 Prozent in der Stromproduktion aktiv.
Warum sind Genossenschaften so attraktiv?
Genossenschaften bieten den Mitgliedern eine gemeinsame Basis und somit große Sicherheit. Eines ihrer Erfolgsgeheimnisse liegt in der regionalen Verwurzelung. Durch das starke Fundament ist es dann möglich, auch überregional erfolgreich zu agieren. Beispiele dafür sind Handwerks-Genossenschaften und Genossenschaftsbanken.
Genossenschaften haben von allen Wirtschaftsformen die niedrigste Insolvenzquote. Da sich ihre Mitglieder über Generationen hinweg immer weiter einbringen, ist diese Rechtsform quasi schon aus ihrem Ursprung heraus nachhaltig. Sie setzt nicht auf kurzfristige Partizipation, sondern langfristiges Mitwirken und Gestalten.
Gewinn und Wohlstand können so selbstverständlich auch geschaffen werden - die Maxime ist hierbei nachhaltiges Handeln, das Motto "ich verbrauche nicht mehr, als ich selber erschaffen kann". Der eher abgenutzte Spruch "Heute schon an morgen denken" beschreibt hervorragend den Kern von Genossenschaften, weil hier immer mit dem Blick in die Zukunft gehandelt wird.
So stark wie die Mitglieder
Voraussetzung für eine gut funktionierende Genossenschaft ist, dass sich die Mitglieder selber einbringen. "Genossenschaften sind immer das, was menschliche Einsicht, geistige Kraft und persönlicher Mut aus ihnen machen", sagte der Bewegungsmitbegründer Hermann Schulze-Delitzsch. Wer selber mitgestalten möchte, ist bei einer Genossenschaft gut aufgehoben, denn hier gilt das Engagement der Mitglieder. Jeder Einzelne hat die Chance, an der gesellschaftlichen Entwicklung aktiv mitzuwirken.
Damit bildet die Genossenschaft das Kooperationsmodell in Wirtschaft und Gesellschaft: durch gemeinsames Handeln Ziele erreichen. Genossenschaften bündeln ökonomische, ökologische und soziale Interessen. Die eG ist ein Kooperationsmodell, das mit regionaler Kompetenz und Selbstständigkeit den Herausforderungen von Wettbewerb, monopolistischen Strukturen und Abhängigkeit standhält. Durch die Wiederentdeckung der Rechtsform und durch die stetig ansteigende Zahl der Neugründungen wird auch der Paradigmenwechsel angetrieben.
Die sozialste Rechtsform?
Die Rechtsform der Genossenschaft würde viele Unternehmen bereichern. Selbst Akademien und Firmen, die sich mit der Veränderung von Menschen beschäftigen, können sehr gut mit der eG arbeiten. Dass die klassischen eGs wie Energieversorger, Banken und Landwirtschaftskooperationen kein alter Hut sind, belegen nicht nur die rasant ansteigenden Gründungszahlen, sondern auch das UN-Jahr 2012. Genossenschaften sind aktueller und wichtiger denn je, denn ihre Idee basiert auf den Werten der Selbsthilfe, Demokratie, Selbstverantwortung, Gleichheit und Solidarität.
Informationen zur Gründung und Förderung von Genossenschaften finden Sie unter:
www.Genossenschaft.de und www.Genossenschaftsverband.de
(KT)