Divestment, der finanzielle Ausstieg aus den fossilen Energien, scheint allmählich zu greifen. Abgezogene Mittel landen offenbar zunehmend in Geldanlagen, die auch ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen, wie der Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2016 zeigt. Zudem entscheiden sich immer mehr private wie institutionelle Anleger bewusst gegen konventionelle Rendite-Versprechen.
65 Prozent Wachstum, das sind Raten, von denen Banker und Business-Menschen nicht einmal träumen können. Um diesen Satz hat das Volumen Nachhaltiger Geldanlagen 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelegt. Dies geht aus den Jahresstatistiken des Fachverbands Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hervor. Auf 326 Milliarden Euro sind die nachhaltigen Investments im letzen Jahr angewachsen. Das ist zwar immer noch ein nur sehr kleiner Anteil gegenüber den konventionellen Anlagen. Aber in allen drei Ländern konnte das nachhaltige Segment ein höheres Plus verzeichnen als sein konventionelles Pendant. Viele Anleger scheinen nicht länger an die Rendite-Versprechen der fossilen Industrie zu glauben, stattdessen investieren sie in erneuerbare Energien und nachhaltige Unternehmen.
Angesichts der fortschreitenden globalen Erwärmung und der Beschlüsse des Gipfels von Paris gewinnt außerdem der Klimawandel für Finanzakteure weiter an Relevanz. Analysen speziell zu diesem Thema haben ergeben, dass sich die Branche zunehmend ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Aus Sicht von Investoren und Vermögensverwaltern geht es jedoch auch darum, mögliche Risiken für Anlagen aktiv und vorausschauend zu managen. Beliebte Strategien hierfür sind die Nutzung der Einflussmöglichkeiten über Dialoge und auf Aktionärsversammlungen, das Divestment CO2-intensiver Titel sowie klimafreundliche Investitionen. Auch wird das Instrument, den CO2-Fußabdruck von Portfolios zu messen, immer wichtiger.
Dirk Messner, Ko-Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), bezeichnet Divestment sogar als zweitwichtigste Akteursbewegung im Klimaschutz. Der WBGU geht davon aus, dass mit zunehmendem Divestment die Sogwirkung für Investitionen in erneuerbare Energien immer größer wird. Schon jetzt wird weltweit mehr in erneuerbare als in fossil-nukleare Energie investiert. Nachdem vor kurzem der weltgrößte Kohleminenbetreiber Peabody Konkurs anmelden musste, die Aktienkurse der deutschen Stromkonzerne immer weiter schwächeln und Vattenfall seine Braunkohlesparte mit Verlust verkauft hat, scheint sich die Sogwirkung zu verstärken.
(KT)
Angesichts der fortschreitenden globalen Erwärmung und der Beschlüsse des Gipfels von Paris gewinnt außerdem der Klimawandel für Finanzakteure weiter an Relevanz. Analysen speziell zu diesem Thema haben ergeben, dass sich die Branche zunehmend ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Aus Sicht von Investoren und Vermögensverwaltern geht es jedoch auch darum, mögliche Risiken für Anlagen aktiv und vorausschauend zu managen. Beliebte Strategien hierfür sind die Nutzung der Einflussmöglichkeiten über Dialoge und auf Aktionärsversammlungen, das Divestment CO2-intensiver Titel sowie klimafreundliche Investitionen. Auch wird das Instrument, den CO2-Fußabdruck von Portfolios zu messen, immer wichtiger.
Dirk Messner, Ko-Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), bezeichnet Divestment sogar als zweitwichtigste Akteursbewegung im Klimaschutz. Der WBGU geht davon aus, dass mit zunehmendem Divestment die Sogwirkung für Investitionen in erneuerbare Energien immer größer wird. Schon jetzt wird weltweit mehr in erneuerbare als in fossil-nukleare Energie investiert. Nachdem vor kurzem der weltgrößte Kohleminenbetreiber Peabody Konkurs anmelden musste, die Aktienkurse der deutschen Stromkonzerne immer weiter schwächeln und Vattenfall seine Braunkohlesparte mit Verlust verkauft hat, scheint sich die Sogwirkung zu verstärken.
(KT)