
Entwicklungsländer sind vom Klimawandel immer wieder besonders betroffen. Sie können kaum gegen Wetterextreme gegensteuern und sind von der Landwirtschaft abhängig. Das zeigt auch der aktuelle Globale Klima-Risiko-Index. Doch die Autoren des Index warnen: Auch Industrieländer müssen sich ihrer Verwundbarkeit bewusst werden.
Tropenstürme extreme Regenfälle und in der Folge etwa Erdrutsche, die ganze Ortschaften unter sich begraben - Wetterkatastrophen haben in den vergangenen zehn Jahren mehr als eine halbe Million Menschen das Leben gekostet. Die umwelt- und entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation Germanwatch kommt in ihrem Klima-Risikoindex auf mehr als 528.000 Todesfälle, dazu kommen wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als drei Billionen US-Dollar. Der Index basiert auf Daten des Rückversicherers Munich Re, der Versicherungen gegen große Wetterrisiken absichert. 2015 waren afrikanische Länder besonders betroffen, an erster Stelle Mosambik.
Dabei handelte es sich insbesondere um verstärkte monsunbedingte Regenfälle Anfang letzten Jahres in Ostafrika, die auch eine Reihe dieser Länder betroffen haben. Es war aber auch die Hitzewelle in Indien, die besonders viele Todesfälle hervorgerufen hat sowie die Hitzewelle in Frankreich. Und es waren auch Tropenstürme, die Tropenstürme 'Pam' in Vanuatu und Tropensturm Erica in Domenica.
Nach Ansicht vieler Wissenschaftler ist wahrscheinlich, dass Starkregen und extreme Wirbelstürme mit dem Klimawandel häufiger werden, auch der Weltklimarat IPCC vermutet einen solchen Zusammenhang. Im vergangenen Jahr hatte das Klimaphänomen "El Nino" weltweit für extreme Wetterverhältnisse gesorgt, eine ungewöhnliche Erwärmung einiger Regionen im Pazifik mit Auswirkungen rund um den Globus.
Germanwatch sieht immer wieder arme Entwicklungsländer ganz oben in der Liste der betroffenen Staaten - sie sind meist besonders abhängig von der Landwirtschaft und haben kaum Mittel, um gegenzusteuern.
Bei einem Blick auf den Langfristindex sieht man, dass neun von zehn Ländern besonders arme oder arme Entwicklungsländer sind. Dies verdeutlich, dass Entwicklungsländer gerade von Klimarisiken besonders betroffen sind.
Allerdings bleiben auch Industrieländer nicht verschont. Deutschland steht in der Liste auf Platz 23 und ist damit langfristig die Nummer drei unter den betroffenen Industrienationen - eine Folge von Hitzewellen mit vielen Toten.
Laut den Autoren ist es wichtig zu sehen, dass Klimawandel-Auswirkungen nicht nur Entwicklungsländer betreffen, sondern auch Industrieländer. Diese Tatsache der eigenen Verwundbarkeit muss in die Debatten um den Klimaschutz einfließen und entsprechend reflektiert werden.
Es ist kein Zufall, dass der Index bei der Klimakonferenz in Marrakesch präsentiert wird. Die Anpassung an den Klimawandel z.B. in Form von Versicherungen ist dort ein wichtiges Thema. Zumal das Pariser Klima-Abkommen unter anderem Hilfen der Industriestaaten für Entwicklungsländer zur Anpassung an Folgen des Klimawandels vorsieht. In Afrika gibt es erste Ansätze dafür: so gibt es eine Dürreversicherung und auch Instrumente, um Überflutungen abzusichern. Solche Instrumente, sie heißen 'African risk capacity', werden in Zukunft wichtiger werden und müssen durch Industrienationen unterstützt werden. Die Einzelheiten sind Thema auf dem Gipfel in Marrakesch.
Download: Global Climate Risk Index 2017 [PDF, 1,45 MB]
Download: deutsche Zusammenfassung des Globalen Klima-Risiko-Index 2017 [PDF, 1,12 MB]
Dabei handelte es sich insbesondere um verstärkte monsunbedingte Regenfälle Anfang letzten Jahres in Ostafrika, die auch eine Reihe dieser Länder betroffen haben. Es war aber auch die Hitzewelle in Indien, die besonders viele Todesfälle hervorgerufen hat sowie die Hitzewelle in Frankreich. Und es waren auch Tropenstürme, die Tropenstürme 'Pam' in Vanuatu und Tropensturm Erica in Domenica.
Nach Ansicht vieler Wissenschaftler ist wahrscheinlich, dass Starkregen und extreme Wirbelstürme mit dem Klimawandel häufiger werden, auch der Weltklimarat IPCC vermutet einen solchen Zusammenhang. Im vergangenen Jahr hatte das Klimaphänomen "El Nino" weltweit für extreme Wetterverhältnisse gesorgt, eine ungewöhnliche Erwärmung einiger Regionen im Pazifik mit Auswirkungen rund um den Globus.
Germanwatch sieht immer wieder arme Entwicklungsländer ganz oben in der Liste der betroffenen Staaten - sie sind meist besonders abhängig von der Landwirtschaft und haben kaum Mittel, um gegenzusteuern.
Bei einem Blick auf den Langfristindex sieht man, dass neun von zehn Ländern besonders arme oder arme Entwicklungsländer sind. Dies verdeutlich, dass Entwicklungsländer gerade von Klimarisiken besonders betroffen sind.
Allerdings bleiben auch Industrieländer nicht verschont. Deutschland steht in der Liste auf Platz 23 und ist damit langfristig die Nummer drei unter den betroffenen Industrienationen - eine Folge von Hitzewellen mit vielen Toten.
Laut den Autoren ist es wichtig zu sehen, dass Klimawandel-Auswirkungen nicht nur Entwicklungsländer betreffen, sondern auch Industrieländer. Diese Tatsache der eigenen Verwundbarkeit muss in die Debatten um den Klimaschutz einfließen und entsprechend reflektiert werden.
Es ist kein Zufall, dass der Index bei der Klimakonferenz in Marrakesch präsentiert wird. Die Anpassung an den Klimawandel z.B. in Form von Versicherungen ist dort ein wichtiges Thema. Zumal das Pariser Klima-Abkommen unter anderem Hilfen der Industriestaaten für Entwicklungsländer zur Anpassung an Folgen des Klimawandels vorsieht. In Afrika gibt es erste Ansätze dafür: so gibt es eine Dürreversicherung und auch Instrumente, um Überflutungen abzusichern. Solche Instrumente, sie heißen 'African risk capacity', werden in Zukunft wichtiger werden und müssen durch Industrienationen unterstützt werden. Die Einzelheiten sind Thema auf dem Gipfel in Marrakesch.
Download: Global Climate Risk Index 2017 [PDF, 1,45 MB]
Download: deutsche Zusammenfassung des Globalen Klima-Risiko-Index 2017 [PDF, 1,12 MB]